Zugegeben, vage, ganz vage kann ich mich noch daran erinnern, wie man sich in immer mehr vergessenen Tagen zum Dinner verabredete und sich bereits im Vorfeld des Mahles vorstellen konnte, einer körperlichen Berührung seitens seiner Tischgesellin nicht unabgeneigt gegenüber zu sein. Ein Date zu haben, nannte man das in jener verrückten Zeit. Und das war natürlich analog und nicht digital per Skype oder Facetime.
Unvergessen als ich in München mal eine adrette Product Managerin ins Il Gattopardo eingeladen habe und die junge Dame gleich zwei Mobiltelefone neben der Serviette platzierte. Das wirkte sehr reputiert, bedeutungsvoll und zeugte von konsequenten Karriereambitionen. Allerdings hätte man das damals schon als Vorreiter der heutigen Social Distance-Komponente interpretieren können. Richtig was geworden ist aus dem Abend dann auch nichts weiter. Aber: wenigstens das Essen war klasse.
Eine richtig schöne kulinarische Reise. Mit lauter schicken Kellnern, Köchen in weißen Jacketts und vorzüglichen Leckereien aus Fisch, Fleisch und allem Möglichen. Zum Abschluss Espresso und Grappa. Wie nannte man diese Lokalitäten nochmal? Speisequadrant? Schmausgarant? Proteinlieferant?
Nein: „Restaurant“! Richtig. Restaurant sagte man zu einer solchen Einrichtung. Gut, fein essen, außer Haus in einem schönen Ambiente, sich inmitten Gleichgesinnter bekochen und verwöhnen zu lassen, geht ja zur Zeit nicht.
Also, was tun? Da unsere wunderbare House-Community bereits das Online-Social-Distance-Grillen erfunden hat, wollen wir jetzt noch mal einen drauf setzen. Angeregt durch unsere großartige Dipl. Ingenieurin, Zauberköchin und MV Agusta-Pilotin Manu, melden wir hiermit auch die Geschmacksmuster-Rechte zum Social-Distance-Roof-Dinner an.
Eingekauft hat Manu im gerade neu aufgemachten Metzgers am Poelchaukamp.
Was Manu zu einem göttlich, mit allerlei Leckerem gefüllten, rundum perfekten Rinderfilet vollendete. Mit selbstgemachtem Säucechen, gedünsteten Karotten und Zuckerschoten. Herrlich. Das sind diese Momente im Leben, wo man denkt: wunderbar. Alles cool. Fuck Corona. Trotzdem wollen wir auch hier mit gutem Beispiel vorangehen.
Neben den Smartphones platzierten wir auf dem Tisch auch einen schicken Zollstock.
Um bei allen Tafelfreuden die Gewissheit zu haben, die Infektionskette nicht weiter zu verlängern und angemessene Social Distance-Contenance zu wahren. Keep cool, keep distance, keep alive. Und lasst uns alles dafür tun, die Restaurant-Kultur wieder aufleben und genießen zu lassen!
Sam Lazay
lebalcony.de – coole Typen und Stories aus Winterhude bis darüber hinaus
Sam, Ihr seht toll zusammen aus.
Sehr schöne Idee.
So über den Dächern mit freiem Blick über eine wunderschöne Stadt Hamburg,
Eine frische Brise um Eure Nasen,
in Euren Gläsern ein schöner Tropfen,
die Aussicht auf ein lukullisches Mahl zu zweit,
die Dämmerung setzt ein,
Wie romantisch kann das sein…
Alles richtig gemacht, Ihr 2 .
Herzlichen Glückwünsch.
Alles Liebe, Suse
Suse, unser cooler Community-Spirit ist wirklich allererste Sahne. Erwähnte ich eigentlich, dass es zum Nachtisch Erdbeeren mit Sahne gab? Mir macht es einen Riesenspaß, diese Kultur von freundschaftlicher Nachbarschaft zu hegen und zu pflegen. Und da wir auch noch kommunikativ, offen und kreativ sind, laden wir dich das nächste Mal gerne zu einem Uhlenhorster/Winterhuder Come-together ein.
Ihr Beiden. Liebhaber der leckeren Genüsse,
Vielen Dank, auf mich könnt Ihr zählen.
Freundig nehme ich Eure verlockende Einladung an.
Überlege mir gerne, wie ich die Tafel mit meiner Kreation ergänzen kann.
In diesem Sinne , auf ein genussvolles Schmausen,
Ein weiteres Leckermäulchen Suse
Bringe selbstredend einen weiteren Zollstock zu unserer Sicherheit mit.
Sehr löblich Suse. Da freuen wir uns schon drauf. Lecker Leckermäulchen sind immer gern gesehen. Wir arbeiten auch schon an der Entwicklung eines Multifunktions-Zollstock, der unter dem Namen iStock die neue Benchmark im Social Distancing setzen soll. Bis dahin verwöhnen und vermessen wir uns erstmal konventionell distanziert.
das liest sich so lecker. insbesondere die säucechen. … und dann noch die wolken über winterhude. wie gemalt 🙂
Ruth, unsere coole House-Community ist wahrlich ein Luxus, den ich durch nichts ersetzt haben möchte. Und die Wolken hat bestimmt Bettina Hagen mit dem ganz großen Pinsel für uns gemalt. Von Harvestehude nach Winterhude ist es ja nicht so weit.
dass bettina hagen bei den wolken ihre hände im spiel hatte, hab ich mir ja schon gedacht.
aber das hatte ich mir auch schon bei dem menü gedacht! 🙂
Ruth, ja, die positiven Vibes von Bettina wehen ganz schnell weit über Harvestehude hinaus. Das Menü ist allerdings einzig und allein unserer Zauberköchin, Super-Manu geschuldet. Bettina und Manu kennen und lieben sich aber auch. Schon von dem einen oder anderen Dreh her…
Die neue Zollstock-Romantik – ein grossartiger Ausdruck.
Muchas gracias, Bea. Aus deinem Munde weiß ich die Würdigung um so mehr zu schätzen.