Mein erstes Bond-Abenteuer durfte ich in London erleben: „The Spy Who Loved Me“. Meine Eltern schickten mich damals in den Sommerferien auf die Insel, um meine schulischen Leistungen in Englisch zu beflügeln.
Als fünfzehnjähriger deutscher Geheimagent im United Kingdom. Wow! – da fand man schnell internationale Verbündete, mit denen man die kulturelle Gepflogenheiten des Gastlandes inspizierte: Fish’n Chips zu Breakfast, Lunch – und Dinner. Flippern in Amusement Halls. Im Cinema von Roger Moore lernen, wie man sich gentlemanlike gegen Curt Jürgens und andere Beisser durchsetzt, um am Ende mit der hübschen Barbara im U-Boot ab- und wieder aufzutauchen. Aus Jukeboxes und Discos tönte damals „Yes Sir, I Can Boogie“ und „Ma Baker“. Zwei preußische Produktionen, die selbst im Mutterland des Rock die Disco-Herzen höher hüpfen ließ. Unvergessen, wie ich eines Nachts von einem Cider-Umtrunk nach Hause kam. Dummerweise hatte ich den Haustürschlüssel vergessen. In aller Herrgottsfrühe meine britische Gastfamilie aufwecken, ging natürlich gar nicht. Also beschloss ich, Bond-mäßig, den Weg in mein Gästezimmer über das offene Fenster via Regenrinne zu erklimmen. Ein kühner Plan. Der fast funktioniert hätte. Wäre die britische Regenrinne, nicht kurz vor dem Dachgeschoss aus der Halterung gerissen und ich samt Rinne in unten versammelte britische Blechmülleimer gestürzt. Das war ein Krach. Vor allem mit meiner britischen Host-family.
Noch heute sind meinen Eltern die damaligen Regenrinnen-Reparationszahlungen an die Engländer in heiterster Erinnerung. 007 mit fünfzehn eben. Und dann war da noch diese wunderbare Dortmunderin mit den Initialen P und A. Oh my goodness, was war ich in London unsterblich in sie verliebt. Nach Abschluss der Mission „Learning by falling“ und unserem schmerzlichen Abschied, schrieben wir uns damals noch richtig lange Briefe. Parfümierte übrigens. Auch heute sollte das Prinzip parfümierter, handschriftlicher Briefe funktionieren. Ich hätte ja gern mal wieder einen. Aber zurück zu 007: Bis eben war ich zur Bond-Party im Hamburger Aspria-Club geladen.
Gleich in unmittelbarer Nachbarschaft von lebalcony. Interessant zu sehen, wie viele sich für Bond noch begeistern können. Vor allem für Bond, den Sean Connery und Roger Moore verkörpern. Die Bond-Marketing-Umpositionierung in diese gänzlich spaßbefreite Haudruff-Aktion a la Daniel Craig mag dem Zeitgeist geschuldet sein, ist aber definitiv nicht mein Ding. Ich liebe Bond-Bonmots wie: „Ein hübsches Nichts, was Sie da beinahe anhaben“. lebalcony wäre übrigens ein cooler Titel und eine großartige Location für einen wieder spaßorientierten Bond. Und wenn Daniel nicht mehr mag, ich stünde zur Disposition,
Sam Lazay
Und über Kommentare freut sich lebalcony im Allgemeinen. Ganz besonders aber zu eurem ersten Bond.
Mein erster Bond war eine nächtliche Verfolgungsjagd durchs Hamburger Umland mit meinem 70er Jahre-Ford Taunus, wobei ich meine 2 Beifahrer in einer besonders rasanten Kurve verlor, als die Tür plötzlich aufsprang. Die beiden mussten leider im Straßengraben warten, bis ich meine Verfolger abgehängt hatte. Böse Zungen behaupten, dass es ein Polizeiwagen war, das ist aber nicht belegt!
Eine tolle Geschichte, Steph. Was beweist: im richtigen Moment auszusteigen, ist meistens von Vorteil. Mit Ihnen würde ich auch mal gerne Autofahren.
Steph, ich ziehe die Melone vor Dir. Schon damals Auto mit Schleudersitz, hossa. Aber nicht profan wie Bond durch die Decke, sondern einfach mal rechts weg gedrückt. Tzze, im Linksverkehr unmöglich.
Aber mein erster Bond? Wann wo gesehen??? Keine Ahnung – who was the first. Ich liebe eigentlich alle alten. Und: Ein bezauberndes Nichts, das Sie da beinah anhaben“ ist mein Lieblingszitat, das ich hin und wieder fallen lasse.
Aber nicht immer bei Damen gut ankommt. Vielleicht liegt’s daran, dass sie jünger sind und das Original nicht kennen. Ich hab auf jeden Fall Spaß. Und die Original Schnecke – sam, welche war’s? – sah doch wie gesagt bezaubernd aus.
Bea, die original Diamantenfieber-Schnecke ließ das Thermometer schon einige Karat nach oben steigen. Obwohl du und Steph dem in nichts nachstehen. Ihr solltet euch wirklich mal kennenlernen. Lebalcony bringt schließlich coole Typen zusammen.
Vielleicht machen wir die nächste Bond-Party ja auf deinem balcony. Aber erst wenn das Thermometer ohne hochkarätige Unterstützung von ganz alleine hoch geht. Mann, war das gestern Abend wieder frostig.
Das können wir gerne machen Bea. Wir könnten uns aber auch im 60-er-Haircut stylen, zwei Heizpilze dazustellen, dann wären wir zu viert und könnten eine Pilzkopf-Beatles on lebalcony-Revival-Party feiern. Against the Frost so to say.
Am besten gefällt mir der Möchtegern-Bond, der an der englischen Regenrinne scheitert… kann ich mir lebhaft vorstellen.
So, so, Bettina, eine gewisse Schadenfreude ist da bei dir nicht zu übersehen. Und zugegeben, manches können die Engländer bestimmt besser als wir: Teatimes, Rock ’n’ Roll, Coolness, Weingummis u. v. a. m. Aber auf die alemannische Regenrinne, die Deutsche Eiche unter selbigen, lassen wir nichts kommen, gelle.
Zum Trost für kleine Schadenfreude über das Malheur: Das Video ist äußerst charmant
Buenos dias, Bettina, das Video hat auch allen Beteiligten super viel Spaß gemacht – und beweist, dass es für jedes Problem eine Lösung gibt!
Mein erstes Bond-Erlebnis ist sehr lange her, da war ich noch ein Teenager. Ich habe meinen Onkel in Moskau besucht. Als er mich vom Flughafen abgeholt hat sind wir mitten im Moskauer Berufsverkehr gelandet. Für solche Notfälle hatte er ein Blaulicht im Handschufach und so sind wir durch den stockenden Verkehr gerast. Ob man das so noch machen ist fraglich, aber beeindruckend war das aufjedenfall.
Cool, Alex. Einen Onkel mit Blaulicht im Handschuhfach. Das haben die wenigsten. Interessant wäre noch die Frage, mit was dich dein Onkel abgeholt hat. Mit einem T-55-Panzer? Wie einst Bond in Golden-Eye. Als sich damals weltweit motorsportkundige Cinesasten fragten, wie geht das, mit einem Panzer zu driften? Die Auflösung erfuhr ich ein Jahr nach Golden Eye auf einer Mission in Miami aus dem amerikanischen Playboy. Den Drift des Panzers konnte man damals noch nicht computeranimieren. Daher entschied man sich kurzerhand, den Panzer für den Effekt umzurüsten und ihm ein konventionelles Auto-Fahrgestell mit klassischen (nicht sichbaren) Radaufhängungen unterzubauen. Trotzdem muss der Stunt-Fahrer eine wahre Koryphäe der Driftkunst gewesen sein. Oder war das möglicherweise dein Onkel?
Herrlich die Wendung: Oder war’s womöglich Dein Onkel! Quasi als russischer Doppelagent, der überlaufen wollte und seine Dienste als Under-Panzer-Fahrer an die Engländer verdingte.
Und Alex, was ne coole Blaulicht-Story. Mit so eiligen Verwandten kann ich nicht aufwarten. Nicht mal mit ’nem Fussgänger in Moskau bin ich verwandt. Was hat dein Onkel denn da gemacht? Vertreter für Blaulicht wird er wohl nicht gewesen sein.
Bea, auf lebalcony lernt man eben coole Typen kennen. Und von diesem fabelhaften Alex werden wir auf lebalcony bestimmt noch einiges zu sehen und hören bekommen. Erst vorgestern kam von ihm eine WhatsApp aus Vietnam rein.
Ah, der Alexeij-Alex ist das – jetzt versteh ich die Moskau-Connection. Aber was der Onkel dort machte interessiert mich als Moneypenny fürs Protokoll natürlch sehr.
Coole Onkels zu haben, ist schon eine feine Sache, Bea. Neben Alex’ Blaulicht-Onkel denke ich da gerne auch an meinen blaublütigen Patenonkel, der nie einen Führerschein besaß, aber regelmäßig in seinem offenen 914-er Porsche damals noch mit durchgehender Vordersitzbank zwischen seiner Frau und seiner Liebhaberin sitzend vorgefahren kam. Angesagter 70-er Style eben. lebalcony ist es eine große Ehre, hier allen besonderen Onkels und Tanten eine würdige Anerkennung zukommen zu lassen.
Even i didnt understand what’s you written but i enjoy the picture specialy your parents
I guess there’s a lot of memories in this blog ..
Indeed there are a lot of memories. Especially to a very cool mate named Azis I met once upon a time on my mission with agent Anja in the Sahara.
I wonder if you still have the picture we made
Aziz, you mean the fotos we took while filling up the magic sand of the Sahara into botteles to smuggle it to Europe? – where we use the grains of Sahara sand as delicious ingredients of refined cuisine. Most certainly agent Anja from the Barcelona headquarter will keep them in her top secret safe.