Hoch die Gesundheitsraten. Runter die Infektionsdaten. Bei allen Malheuren anzuraten, von privaten bis rabiaten – Manus Küchen-Heldentaten. Heute: ihr wohlgeraten, köstlich Sonntags-Sauerbraten.
lebalcony.de, das Kommunikations-Zentrum der coolsten House-Community der Welt, weiß: bei Problemen jedweder Couleur, kann man auf Mademoiselle Dipl. Ing. MV Agusta-Pilotin Manu immer wieder zählen und auf rasche Lösungen zur Abhilfe allen Ungemachs vertrauen. So, wie gerade aktuell – wo düstre Stimmung drückt und unfröhlich globale Lagen plagen. Manu analysiert, klärt, realisiert. Und das Zack-Zack! Ihre Maßnahmen zur Beseitigung der Pein: vier harmonisch aufeinander aufbauende Gänge.
Zur Eröffnung: knackiger Feldsalat mit fröhlichen Birnen-, Blutorangen-Filets und wunderbar gerösteten Honig-Walnüssen. Gesundheitsfreunde wie wir und andere Frische-Experten mit genußorientierten Genen wissen: Salat ist gut, doch doppelt hält besser.
Sogleich folgt Manus Vitamine zweiter Streich: Rote Beete betten ein illustres Arrangement röstfrischer Sonnenblumen-, Pinienkerne samt bewährter Walnuss-Kollegen von gerade eben. Dann nach kurzem, dramaturgischem Päuschen folgt – Hosianna in der Höh‘ – des Hauptgangs größer Auftritt. Ein formidabel lustvoller Sauerbraten nach Französinnen-in-Hamburg-Art: Kernstück jenes Glücks-Konzepts – das Bürgermeisterstück eines frohgemuten Uckermärker Rindes, das sich sieben lustvolle Tage eingelegt in köstlichem Rotwein – und Himbeer-Essig räkeln durfte. Was sich danach so geschmeidig und mürbezart zeigt, als wär‘s verwandt mit Bridget Baronin von Blätterkrokant. Beigelegt wurden die Klackse einer betörenden Wirsing-Möhren-Senf-Kreation sowie ein bravouröses Pastinaken-Kartoffelpüree.
Links in der vegetarischen, rechts in der Fleischeslust-Variante. Zugegeben, es ist nicht das erste Mal, dass uns Manu mit ihrem Sauerbraten-Meisterwerken bezirzt. Aber wieder einmal war es einfach nur eine lukullische Offenbarung – mit eben diesem einzigartigen Aroma einer funktionierenden, freundschaftlichen Nachbarschaft.
Zur abschließenden Krönung soviel Wohlbehagens wurde als Dessert noch ein königliches Lebkuchen-Kirsch-Amaretto-Tiramisu gereicht.
Serviert wurde via Treppenhaus. Gegessen wurde distanziert in den jeweiligen Wohnungen. Wobei wir auf unsere sonst obligatorische Online-Facetime-Schaltung ausnahmsweise mal verzichteten. Manu, Viktoria, Mo, Suse, Michael und ich wissen ja mittlerweile, dass wir alle auch online gut ausschauen können. So prosteten wir uns imaginär zu, um konkret Manus reale Köstlichkeiten zu genießen.
Es ist da schon ein Geschenk der besonderen Art, eine Manu im Haus zu haben – bei allem Miesepetrigkeiten und Verdruss, denen sich die Menschheit gerade ausgesetzt fühlt. Wobei es um so wichtiger scheint, sich ganz bewusst des Lebens zu erfreuen – und nicht zu vergessen, wie viele arme Seelen es gibt, denen das alles verwehrt bleibt. Selbst als ich nach gestrigem Mahl heute morgen aufwachte, dachte ich noch:
„Herrlich, was für ein schöner Sonntagabend!“ Vor allem als ich beim Montags-Guten-Morgen-Cafe aus dem Fenster blickte und zwei blau-maskierte Gestalten entdeckte, die sich über die Straße zum Außerhausverkauf des Stockholm Espresso Clubs schleppten, ging mir durch den Kopf: „Was können wir froh sein, uns in unserem Haus so wohl zu fühlen und so großartig bekocht zu werden. Da können einem die armen Hipster, die zu allem Ungemach auch noch unsere Nachbarschaft mit Ex-und-Hopp-Pappbechern verdrecken müssen, nur leid tun“.
Irgendwie cool, dass wir noch ganz old-school mit Porzellan und Tafelsilber essen uns trinken. Hat einfach Stil. Cheers! Und Manus Sauerbraten stimmt dabei weder sauer, muksch oder gar bärbeissig. Manus Sauerbraten macht, fröhlich, glücklich, ausgewogen – und lässt einen die ganze Misere da draußen zumindest kurz- bis mittelfristig nachhaltig vergessen.
Sam Lazay
lebalcoy.de – coole Nachbarinnen und Stories aus Winterhude bis darüber hinaus
…. das Deluxe Dinner von unserer Zauberköchin war wie immer ein Gedicht. Es hat mir ein Strahlen ins Gesicht gezaubert und Glücksmomente hervorgebracht… ein hoch auf unsere Manu. Cheers
Viktoria zu strahlend Glanz und Gloria, das freut mich, unsere ganze House-Community und bestimmt auch diverse Leckermäulchen weit über Hamburg hinaus. Manu wird neben ihren genialen Ingenieurskünsten bestimmt noch den einen oder anderen Michelin-Stern gewinnen. Besos y hasta luego guapa
Ein Stern…. der meinen Namen trägt 😉
Spaß muss sein – ist alles ernst genug.
Ich freu mich auf ein normales Dinner – wenn das irgendwann wieder möglich ist. Mit Sauerbraten oder anderen Leckereien – egal. Alle gesund und munter an einem Tisch – das wird spitze 🙂
Au, ja, Manu, das wird ein Fest. Und das muss ein verdammt großer Tisch werden. Den Stern hast du dir aber mehr als verdient.
Dem stimme ich zu… der Stern ist deiner, ohne zu zögern 🙂 Ich freue mich ebenso wenn wir alle irgendwann wieder an einem Tisch sitzen können und uns zuprosten.. Alles wird gut
Viktoria, küssen, nicht zu vergessen…
Ich bin sprachlos. Diese 3 Gänge, nein sogar vier, hat Manu alleine gezaubert? Und so schön drappiert und arrangiert wie es das Rexroth nicht besser macht? Wahnsinn. Die Gerichte klingen so großartig und sehen so phantastisch aus, dass ich richtig neidisch werde.
Wie geil ist das denn, eine sternewürdige Treppenhaus-Cuisine!
Ihr seid ein echt toller Haufen von kreativen und wohlwollenden Freunden, die da in der PM3 wohnen. Das ist schon einzigartig.
Bea, das kann man wohl sagen. Wenn man sich überlegt, wie disharmonisch sich andere Hauskulturen geben, dann ist das schon was extra Feines. Und auch sonst glänzt unsere Community mit löblichem Engagement samt volkswirtschaftlicher Anregungen. Wegen eines – von DHL mal wieder NICHT ausgelieferten – Paketes wurde über unsere Whatsapp-Gruppe gerade ein Youtube-Video vorgeschlagen. Im Sinne von: „DHL-Boten, die Pakete nicht ausliefern, gehör‘n verboten und verdien‘n im Schniedel einen Knoten“. Millionen Klicks wären uns sicher…
Ahh, da nutze ich doch gleich die Aufmerksamkeit der winterhuder Kochelite zu:
Rinderbraten mit Kräuterkruste – langsam gegaart im Backofen
Sam, du legst Rind doch manchmal in Sherry ein. Würde sich das auch hier empfehlen? Wie lange? Reicht ein Tag? Und was sagt Madmoiselle dazu?
Bea, das mit dem Sherry hat sich vor allem bei Rinderfilet-Steaks bewährt. Idealerweise eingelegt in einem Sherry-Knoblauch-Pfeffer-Sud. Länger als einen Tag würde ich – zumindest Filet – nicht einlegen, da ich die Erfahrung gemacht habe, dass das Fleisch dann deutlich an Struktur verliert und fast schon Richtung Sauerbraten geht. Im Gegensatz zum Sauerbraten mögen wir es beim Steak doch innen zart, rosig und naturbelassen. Mademoiselle hat da aber bestimmt ihre ganz eigenen Verfahren. Nicht umsonst ist sie Diplom Ingenieurin der Verfahrenstechnik, hähähä…
Würdest du das denn auch bei Rinderbraten in Kräuterkruste machen ( ca 2 std. Backofen) oder eher nur bei Kurzgebratenem?
Bea, die Sherry-Nummer geht erfahrungsgemäß ganz formidabel mit Rinderfilet. Also Kurzgebratenem. Bei Rinderbraten würd‘ ich raten, jenen großzügig zu salzen, zu pfeffern und mit Senf zu bestreichen. Dann den Brocken von allen Seiten scharf anbraten. Und mit einem guten Roten ablöschen. Ist der Wein mit Öl und Saft des Fleisches eingekocht, ein paar enthäutete Knoblauchzehen und Schalotten dazugeben und mit anbraten. Wenn sie leicht gebräunt sind, mit Brühe aufgießen. Das Ganze bei 180 Grad im geschlossenen Topf für 2 Stunden im Backofen garen lassen. Am Schluss aus dem verbliebenem Flüssigen eine Sauce mit Wein, Salz, Pfeffer, Senf abschmecken und andicken. So würd‘ ich das machen. Aber vielleicht wär‘ es einen Versuch wert, Rinderbraten auch mal mit Sherry zu probieren. Aldo hat mir ja zum Beispiel auch schon mal empfohlen, Risotto nicht mit Weißwein sondern mit Vermouth zu machen. Ist etwas speziell, aber eine durchaus interessante Variante. Und wir lieben doch das Besondere…
Super, gleich die ganze Saucen-Arie mit verhackstückt. So werden wir’s probieren!! Merci Maitre!!
Bea, schön hör‘ ich Metzgers Klingen klingen, formidabelst soll es euch gelingen. Und auch die Sauce fein, wird ein festliches Gedicht geworden sein. Das vermelden meine orakelösen Sensoren, die mir lukullisch angeboren.