Tausenden von Lesern meiner täglichen, insgesamt 30 WM-Kommentare samt Huldigung unserer einstigen Helden der Kreisliga sei hier ganz herzlich vielen Dank gesagt! Und ein Hoch auf deren sportliches Engagement.
Das positive Feedback auf meine Beiträge bestätigt, dass ich dem einen oder der anderen Freude bereitet habe. Nichts anderes wollte ich damit bezwecken.
Natürlich hätte ich mich auch über zufälliges Lebenszeichen von einem der unbekannten Protagonisten meiner damals geschossenen, in der Presse veröffentlichten Fotos gefreut. Aber – ja, mei – das ist ja jetzt schon eine ganze Ecke her, als ich den rasenden Reporter gab. Da war ich 25.
Leider bin ich mit keinem meiner fotografierten Fußballhelden von einst weiter bekannt oder gar befreundet. Obwohl ich mich entsinne, wenn der Ball damals im gegnerischen Feld war, der Torwart nichts zu tun hatte und meine Brennweite nicht reichte, um auf der gegenüberliegenden Hälfte das Spielgeschehen einzufangen, ich mit dem einen oder anderen Schlussmann ein lustiges Schwätzchen über den letzten Samstagabend in den damals angesagten Discos gehalten zu haben.
Ich weiß noch, wie mir mal der Torwart vom SV Böblingen mitten während des Spiels zu meiner damaligen Freundin gratulierte. Was ich ihm zu seiner gerne erwiderte. Im Detail konnte das Gespräch leider nicht weiter fachvertieft werden, weil sich der gegnerische Sturm aufs Tor anbahnte und sich der Torwart wieder auf seinen Job –und ich mich auf meinen konzentrieren musste.
Heute wären solche Smalltalks zwischen Torwart und Pressefotograf – während des Spiels! – undenkbar. In der Ära Oliver Kahn wäre das vielleicht grad noch möglich gewesen…
Eine Wieder-Belebung vergangener „Sportsfreunde“-Kontakte durch meine „zweite“ Veröffentlichung damals gemachter Fotos, wäre lustig gewesen, hätte aber reinen Zufalls-Charakter gehabt.
Trotzdem hat es mir super Spaß gemacht. Jede einzelne Zeile war mir ein persönliches Fest.
Und wenn ich Friedrich, meinen damaligen Lehrmeister, dazu motivieren kann, mich diesen Sommer noch in Hamburg zu besuchen, wäre das um so cooler. Telefonisch besprochen haben es Friedrich und ich auf alle Fälle schon. Wenn Friedrich mit seiner neuen Flamme kommt, gibt das einen Beitrag der Superlative. Versprochen.
Als Ortsgruppe Hamburg der Böblinger Kreisliga bedankt sich lebalcony nochmals bei allen Unterstützern und Teilern meiner Beiträge für deren steten Einsatz und Förderung des lokalen Sportsgeistes.
Da die meisten meiner Wunschprognosen aufgegangen sind, bietet sich lebalcony bei der nächsten WM gerne als Orakel an.
Unvergessen dürfen aber auch nicht die Heldentaten unserer wackeren Streiter der Kreisliga von einst bleiben. lebalcony möchte ihnen heute das zukommen lassen, was ihnen gebührt: Respekt und Achtung für ihre herausragenden Leistungen in den Dorfarenen der Welt. Wäre unseren früheren Lokal-Gladiatoren nicht was dazwischen gekommen: Häusle, Familie, G’schäft… G’schafft hätten sie’s bis zur WM. Garantiert.
Die Würdigung unserer heimatlichen Sports-Idole für ihr unbändiges Talent ist also längst überfällig. Da die Namen der wackeren Streiter von einst nicht mehr bekannt sind, erlaubt sich lebalcony, ihre Fotos repräsentativ durch die Namen unserer aktuellen Fußballhelden zu ersetzen. Um ihnen so angemessene Vertreter samt gebührender Schlagzeile zu widmen. Durch eure tapfere Vorarbeit wurden vier Weltmeistertitel erst möglich. lebalcony hofft, dass ihr in vier Jahren ein paar mehr Schippen eurer Good old Vibes drauflegen könnt.
Zeitpunkt der damaligen Veröffentlichungen: ca. 1983 bis 1987.
Medium: Sindelfinger Zeitung.
Bildagentur: Stampe
Fotograf: Sam Lazay
Ligen: Kreis-, Bezirks-, Landesliga Baden Württemberg.
Background: Fürs Studium benötigte ich damals ein Praktikum. Da ich schon mit fünfzehn erste Karikaturen an die Sindelfinger Zeitung verkaufen durfte, konnte ich mich schon früh über erste Connections freuen, die mir später den Weg zur örtlichen Bildagentur Stampe ebneten. Mit deren Chef, Friedrich, verstand ich mich auf Anhieb prächtig. Ich hab’ sauviel von ihm gelernt, einen Mordspaß mit ihm gehabt. Und: bis heute wüsste ich, wie man mit einem Nikkor 300mm/2.8 im Dunkeln aus der Hand mit einer 1/15 Sek. fotografieren und ein gestochen scharfes Bild bekommen kann, einen Ilford HP5 auf 3200 ASA pusht, blind in der Dunkelkammer entwickelt und am Vergrößerer zu einem perfekten Bild abwedelt. Ja, Fotografieren war mal echt kompliziert. Weil ich soviel gelernt habe und weil es mir ein Riesenansporn war, selbst beim übelsten Dorfgebolze, wenigstens ein würdiges Foto zu schießen, fragte mich Friedrich, ob ich nach meinem Praktikum nicht als freier Fotograf bei ihm arbeiten wolle? Grübel, grübel… coolster Chef der Welt… Superstressiger Job, aber immer im Dienst der guten Sache… XXL-Spaßfaktor und feiner Lifestyle während des Studiums… Will sagen: ich hörte mich nicht Nein sagen. Und so habe ich mich neun Semester lang, jedes Wochenende auf Fußballplätzen, Schützenvereinen, Motocross-Weltmeisterschaften, Bürgermeister-Ehrungen, Rock-Konzerten, Sommerschlussverkäufen, Sport-Veranstaltungen jeglicher Couleur wiedergefunden: Feldhandball, Beiwagenrennen, Traktor-Pulling, Langbogenschießen… Einzig und allein Disziplinen wie „Aussitzen der Gesamtsituation“ blieb meinen aktuellen Presse-Kollegen vorbehalten.
Es bleibt spannend! lebalcony sagt hasta luego. Ab 2022 täglich wieder kurz nach fünf .
Sam Lazay
immer kurz nach fünf. wird gemacht!
Aber erst zur nächsten WM wieder, Bettina. Sprich: so gegen Mitte 2022. Bis dahin nutzen wir die Zeit und coachen andere Projekte. Besos y hasta luego, guapa