Dem gegenwärtigen Zeitgeist sei Dank, kann ich vor lauter Haaren kaum die Hand vor Augen sehen. Doch um nicht vollkommen zu verwahrlosen, versuche ich der Situation zumindest vom Outfit her mit einer gewissen Würde entgegenzutreten.
Ich liebe dich! – vermisse, brauche dich, du meine liebste Friseurin
Durch meine haarige Sichtblende durfte ich bei heutiger Inspizierung meines Schuhschrankes zwei besonders zeitgeschichtliche Paare ertasten, denen ich hier ihre ganz spezielle Huldigung einräumen möchte.
Trotz einiger Jahrzehnte zwischen den beiden augenfällig gewordenen Fundstücken ist im Prinzip alles beim Alten geblieben: die Liebe zu Qualität, Wertebewusstsein, Individualität. Auch Material, Verarbeitung, Schnürung sind guten, alten Traditionen treu geblieben.
Links: Model, Premier Pas. Schuhmacherei Babybotte. Nancy, France, 1962. Rechts: Model, Noel. Equipo Zapatero Sendra. Almansa, España, 2020. Geändert haben sich über die Jahre eigentlich nur Farbe, Style und auch etwas die Größe.
Wenn man bedenkt, dass in beiden Paar Schuhen mal der gleiche Fuß des gleichen Mannes steckte, beweist das die Flexibilität und Anpassungsfähigkeit, die ein freiberuflicher Kommunikations-Berater wie ich in Situationen wie diesen haben muss.
Ja, den Schuh muss ich mir anziehen. Letztendlich ließ ich von weißer, französischer Schuhmode ab – und entschied ich mich heute morgen dann doch für die dezenten, angemessenen, schwarzen Treter, rechts. Jene Schuhauswahl kombinierte ich mit einer ebenso schwarzen, Lederjeans, einem weiten, offenen, weißen Armani-Hemd samt samtener Katharine Hemnett-Weste. Beduftet mit Hermes Orange verte genoß ich die eine oder andere Tasse Hamburger Becking Kaffee, höre über Internet Radio Superfly aus Wien und freue mich, Leserinnen und Leser von lebalcony.de mit diesem Artikel möglicherweise etwas erbaulichen Lifestyle-Spirit vermittelt zu haben.
Weitere philosophische Fragen zu den Standpunkten der Zeit – und dem Mann im Kontext seines Schuhs:
Lasst euch nicht unter kriegen, bleibt gesund – und vor allem standhaft! Hasta luego compañeros
Sam Lazay
lebalcony.de – coole Typen und Stories aus Winterhude bis darüber hinaus
Na Sam, da hast du doch schnell einen kleinen süßen Ersatz gefunden… der macht sich doch auch gut auf der Fensterbank oder Ähnlichem…
Danke für den Tipp mit dem Wiener Sender… ich werde mal reinhören… damit ich schon mal weiß , was mich erwarten könnte…ab 31.03.2021…wenn die Grenzen geöffnet werden für Touristen….???
Halten wir es locker und bleiben gespannt!
Hasta luego
Andrea
Hola Andrea, Radio Superfly, Wien hab‘ ich damals in Barcelona durch eine ganz hinreißende Cosmopolitin kennen gelernt. Selber hab‘ ich es in Hamburg schon diversen anderen empfohlen. Ich bin mir ganz sicher, dass dich Radio Superfly für deine Wienerischen Ambitionen ganz vorzüglich beflügeln wird.
Na dann weiter so mit dem Wertebewusstsein und einer guten Schnürung!
Bettina, so soll es geschehen! – erst sauber schnüren, dann Wertzuwächse schüren.
Black and White, eine super Kombi. Damit kann man auf jedem Parkett tanzen.
Ich mache es kurz, da ich nicht weiß, ob mein Kommentar gleich wieder verschwunden ist.
Wenn es klappt, ergänze ich….
Frau Häußler, bestätige, der Kommentar ist kurz. Ungewöhnlich kurz sogar – für Ihre sonst immer so inspirierenden, verheißungsvollen und illustren Explikationen. Aber verschwunden ist er offensichtlich nicht. Es sei denn, ich deute und sehe Ihren Kommentar nur als imaginäres Wunschbild.
Ja, geht doch.
Bei der Farbkombinationen denke ich sofort an Coco und Karl mit ihren fantastischen Mode-Ideen.
Auf dass sie einem nie ausgehen…
Und zur Beflügelung des Geistes sollte man mal wieder das Tanzbein schwingen,
das schwarze Paar hat da doch totales Potenzial.
Frau Häußler, das sehe ich genauso – und provoziert die Frage: Sind wir nicht alle ein bisschen Coco und Karl? Und auch wenn ich ein ganz ein schlechter Tänzer bin, zur Beflügelung des Geistes stünde ich mit entsprechend spitzem Schuh jederzeit bereit.
Diese Frage kann ich nur bejahen.
Und schlechter Tänzer, das glaub ich nicht.
Sobald die Tanzpaläste wieder geöffnet haben,
sollten wir mal das ein oder andere Tänzchen wagen , und diverse Freunde dazu einladen…
Hacke, Spitze, 1,2,3…
Liebe Frau Häußler, vielen Dank für das mir entgegengebrachte Vertrauen. Ihr Optimismus und Enthusiasmus hören sich wirklich großartig an. Toll, welch ungeahnte Chancen, Potentiale, Zusatznutzen sich aus lebalcony.de entwickeln. Immer mehr stelle ich fest, dass sich lebalcony.de als wahres Sprungbrett in neue Sphären annehmlicher Begünstigungen behauptet. Dass dank Ihnen jetzt auch noch meine Talente auf dem Tanzparkett geweckt werden sollen, versüßt mir den Einstieg in den Tag um so mehr. Ich spüre den John Travolta und Rodolfo Nurejew quasi schon in mir. So werde ich mein Bestes geben, Sie und die Welt mit neuer Eleganz und bisher ungesehener Virtuosität zu beeindrucken. Und freu‘ mich schon, daraus einen weiterer Beitrag über coole Frauen und Stories aus Winterhude bis darüber hinaus zu machen.
Und wo bitte ist der Schuh des Manitu? Keine Mokassins im Schränkchen? Dass dich quasi die ersten Schritte deines Lebens immer noch begleiten, finde ich echt niedlich. Ich habe nicht die geringste Ahnung, was ich als Knirps getragen habe. Aber ich glaube nicht sowas schick Französisches wie Du. Das war wohl eher die Abteilung Salamander-Schuhe. Die mit den lustigen Kinderbüchern. Die schwarzen, spitzen Treter finde ich übrigens ziemlich gut! Ach ja tanzen, das fehlt mir sehr. Mein oller Afterwork Club, wo ich so oft hin bin… das war immer klasse. Einfach in der Woche ein paar Stunden abtanzen. Jaul!
Bea, das freut mich, dass dir mein Schuhwerk so gefällt. Sollten wir uns in diesem Leben noch einmal gezielt über den Weg laufen: Gala, Rennbahn, Festbankett… Dann zieh‘ ich sie gerne für dich an. Was ich übrigens so an dir liebe, ist deine eigentlich so unrheinländische Bescheidenheit. Salamander! Du wirst uns doch nicht weismachen wollen, dass du als Düsseldorferin Salamander getragen hast. Jede Wette, dass dich Mama und Papa im schicken Bentley-Kinderwagen mit mundgebissenem Connolly-Leder über die Kö geschoben haben, um dort bei Louboutin-Kids angemessene Treter für eine heranwachsende Stil-Agentin zu kaufen. Salamander? Salamander gab’s höchstens wenn im Le Flair die Froschschenkel aus waren.