Planten un Blomen, Innocentia-, Hirsch-, Jenisch-, Volks-, Stadtpark… Ja, in Hamburg lässt es sich gut lustwandeln. Wen wundert es, dass Hamburger und Hamburgerinnen pflanzliche Kernkompetenz bereits in den Genen tragen. Bester Beweis: die tiefe Trickkiste unergründlicher facebook-Algorithmen. Die müssen es bewirkt haben, dass es in den letzten Tagen auf meiner facebook-Seite zu einer stärkeren Frequentierung eines fast ein Jahr alten Posts vom 26. Juli 2019 kam. Ich teilte dort eine Story über einen sehr, sehr coolen Typen, der wegen des SPIEGEL-Artikels zu meiner 5 ½ jährigen Klage gegen die VHV Versicherung mit mir Kontakt aufnahm.
Dann, erst vor ein paar Tagen, passierte Folgendes: zwei Hamburger Kommentatoren traten zu jenem Post mit äußerst professionellem Blick für botanische Details in Erscheinung. Das Coole daran, beide haben sich völlig unaufgefordert, vermutlich ohne sich überhaupt zu kennen, zu einem Thema geäußert, das mir schon seit dem Start meines Urban Gardening-Konzeptes ein großes Rätsel ist. Und dann haben sie es, wie beiläufig, auch noch gelüftet!
Konkret geht es um jenes raumübergreifende Grün auf meinem Balkon.
Da mir dort alle Pflanzen durch gesunde Luftsamen-Bestäubung zugeflogen sind, dachte ich immer es wäre eine Art Farn. Bea meinte immer das wäre eine Form von verwunschenem Puschelfeldbusch. Letzten Sommer durfte ich mal zwei junge Damen aus dem Stockholm Espresso Club kennenlernen, die mich fragten, ob man das auch rauchen kann. Ja, zugegeben, es könnte manchmal durchaus ein bisschen danach aussehen. Doch selbst Manu, die wunderbare Dipl. Ing. unserer House-Community, konnte jenes Grün nicht mit Gewissheit diagnostizieren. Obwohl Manu sonst eigentlich alles weiß und darüber hinaus die tollsten Kuchen der Welt bäckt.
Heute durfte ich mich zum Beispiel an Manus Rhabarber-Butterkuchen-Kreation erfreuen.
Doch jetzt – gute Network-Kontakte sei Dank – ist es definitiv, gegengeprüft, ohne jeden Zweifel raus: der grüne Geselle hört auf den klangvollen Namen… …sanft einsetzender Trommelwirbel – schallernde Posaunen: Tätäää!… – er hört auf den Namen: „Eeeeeessig… …baaauuum!“ oder noch schöner Rhus typhina L.
Und wer hat‘s gewusst, das mit dem Essigbaum? – und gleich alle Relevant Basic Facts, wie aus der Pistole geschossen, auf meiner facebook-Seite mit dazu geliefert: Heiko Arndt – seines Zeichens ein famoser Springer & Jacoby Ex-Kollege von mir. Was beweist: die S&J-Truppe von damals würde auch heute jedes Problem lösen. Doch auch ein Heiko Arndt ist immer nur Teil des Ganzen im komplexen, synergetischen Lösungsprozess.
Zur Klärung und Identifikation des Baumbestandes meines Balkons trat als eigentliche Inspirationsgeberin… …nochmals Posaunen und Trompeten! – eine fabelhafte Lektorin und Pop-Art-Künstlerin in Erscheinung: Ruth Kumpernatz!
Ruth durfte ich über die Hamburger Premium Lebensveredlerin Bettina Hagen kennen lernen. Bettina wiederum beflügelt kraft ihres Titels als Germany’s First Top-Modell und als Malerin großartiger Gemälde täglich die Hamburger Kultur-Landschaft. Ja, ich gebe zu, es ist mir immer wieder ein persönliches Fest, von praktizierenden Daseins-Optimierern umgeben zu sein. Gerade zum Tag der Arbeit wünsche ich das natürlich auch allen meinen Freunden, Kollegen und mittlerweile 4585 Stammlesern von lebalcony.de. Und wie ihr seht, habe ich es wörtlich genommen, das mit der Arbeit – und diesen Mai-Feiertags-Artikel dazu veröffentlicht.
Wünsche gesundes Wachstum und auch sonst gutes Gelingen
Sam Lazay
lebalcony.de – coole Typen und Stories aus Winterhude bis darüber hinaus
Zu weiterem Lustwandeln in Hamburg:
Mach’s wie der Hirsch. Geh’ in Park! – gönn’ dir dein Digital-Timeout.
Es grünt so grün und Mairegen bringt Segen. Im Übrigen hättest du mich nur fragen sollen. Schau dir mal die tollen Essigbäume am Hofweg Kanal an… ich glaube Ecke Karlstraße….
Bettina, du bist also nicht nur in Stil-, Kultur- und Wohlfühlfragen eine Institution. Sondern auch in Sachen Vegetation. Hut ab! – meine Liebe. Hab‘ schon versucht, über Google und visuelle Blattanalysen rauszubekommen, was für ein wunderbares Gewächs das ist. Aber alles vergebens. Bis dann die Essigbaumflüsterer Ruth und Heiko ums Eck kamen und das Rätsel lösten. Resümierend ist mir klar geworden, dass ich dich grundsätzlich viel öfters fragen sollte. Und nicht nur ich. Alle sollten das. Dann wäre das Leben bestimmt viel einleuchtender, nachvollziehbarer, deutlicher, griffiger. Vor allem wäre es cooler, lässiger, lustiger. Wir sollten uns dringend mal über deine politische Karriere unterhalten. Hasta luego guapa
der essigbaumtipp hätte von mir kommen können, weil bei uns im garten solche stehen. aber ich habe dir gegenüber sicherlich nicht damit angegeben 🙂 habe ihn nämlich jetzt eben erst erkannt. die dinger sind übrigens gemein … zumindest im garten. sie wachsen durch den garten, bis zur anderen seite, wenns denn eine solche gibt und hinterlassen überall ihre minipflänzchen, die allerdings riesengroß werden können.
aber da er ja balcony wächst, dürftest du glück haben und er nimmt dir nur die sicht auf die welt draußen … aber da kann man sich ja mit einem schwört platz schaffen 🙂
Ruth, das schöne an meinem essigbäumischen Freund ist ja, dass er mir eben nicht die Sicht auf die Welt nimmt, sondern dass er mir die Blicke der Welt auf meine urbane Oase fern hält. Die Quadratmeter in der City werden eben immer knapper und enger. Da tut man sich gut, sie möglichst effizient zu nutzen. Mir macht der Balkon jedenfalls einen Riesenspaß. Und ich hoffe, demnächst auch mal wieder Gäste auf selbigem einladen zu dürfen. Dich zum Beispiel. Hasta luego y buenas noches
das liest sich schön 🙂 da könnte ich dir auch einen ableger von unserem essigbaum mitbringen, damit deiner nicht so einsam ist und du im nächsten jahr eine plantage essigbäumischer existenzen vorweisen kannst 🙂 aber erstmal erledigen wir corona!
Muchas gracias, das ist von der Idee her sehr gut, Ruth. Mut tut immer stimmen wohlgemut. Nur leider drängt sich mein Grün schon arg eng auf meinem Balkon. Aber vielleicht könnte ich ja auch mein Dach begrünen. Das gehört mit zwar nur anteilig. Aber da ich außer mir und meinen Freunden dort oben sonst noch niemanden gesehen habe, könnte es doch ein kühnes Projekt sein, in Winterhude die erste Nach-Corona-Essigbaum-Chill-out-Lounge oben auf dem Dach eines Hamburger Wohnhauses zu gestalten.