Oder: Auf der Suche nach dem Geheimnis des Kuhnswegbunkers. Eins ist ganz sicher, Leni (Berta, Helene, Amalie) Riefenstahl wurde am 22. August 1902 in Berlin geboren, studierte dort an der Akademie der Künste und machte bei der russischen Ballerina Eugenie Eduardowa und der avantgardistischen Tanz-Expressionistin Mary Wigma eine Ausbildung als Tänzerin.
1925 datet Leni den Pionier des Bergfilms Dr. Arnold Fanck. Arni ist Feuer und Flamme. Er verpflichtet Leni als Influencerin für seinen nächsten Blockbuster. Bei der Gelegenheit lehrt er Leni das Große Kinohandwerk.
1932 feiert Leni mit dem Streifen „Das blaue Licht“ – ein mystisch romantischer Vollmond-Epos in den Gipfeln der Dolomiten – ihren durchschlagenden Erfolg als Regisseurin und Hauptdarstellerin.
Auch ein österreichischer Schnauzbartträger soll von diesem Film so beeindruckt gewesen sein, dass es zum Tête-à-Tête zwischen ihm und ihr kam.
1933 nimmt Leni an einer wissenschaftlichen Grönlandexpedition teil, bei der unter Kommando des Fliegergenerals Ernst Udet das Naturdrama „SOS Eisberg“ entstand. (Wenn man bedenkt, dass der Klimawandel damals schon Thema war, ist es erschreckend zu sehen, wie wenig bis heute dagegen unternommen wird).
Wie auch immer, Leni ist ein rechter Tausendsassa. Doch ob Leni damals selber am Steuer einer Fokker Dr. 1 von Berlin nach Hamburg Winterhude flog, um Luftaufnahmen des Kuhnsweg 9 in unserem schönen Winterhude zu machen, wo etliche Jahre später, 1942 der Kuhnsweg-Bunker entstand, ist von zuständigen Behörden weder bestätigt noch dementiert.
Mit freundlicher Unterstützung des Staatsarchives Hamburg habe ich jedoch Original-Luftbildfotografien und topographische Pläne aus jener Zeit erhalten, die ich in Kürze auf lebalcony.de veröffentlichen werde – und die das Geheimnis um den Kuhnsweg-Bunker lüften werden.
Beste Grüße aus Winterhude
Sam Lazay
Weitere Artikel zum Bunker im Kuhnsweg:
1. Artikel, 16.05.2018: https://lebalcony.de/kuhnsweg-auf-diesen-bunker-koennen-wir-bauen/
2. Artikel, 12.10.2018: https://lebalcony.de/kuhnsweg-bunker-da-geht-was/
3. Artikel,17.10.2018, https://lebalcony.de/hart-wie-kruppstahl/
4. Artikel, 22.11.2018: https://lebalcony.de/im-bunker-vereint/
5. Artikel, 04.12.2018: https://lebalcony.de/besser-ploss-als-minus/
6. Artikel, 11.12.2018: http://glauben-und-wissen-sind-zwei-paar-betonschuhe/
Ich wusste nicht, dass Leni auch eine Tanzausbildung hatte. Die Frau hat ja etliche Talente. Bergsteigen hat sie ja auch erlernt und mit Louis Trenker gedreht.
Da bin ich ja gespannt, was uns auf lebalcony demnächst erwartet. Im Staatsarchiv stöberst du rum…
das klingt spannend. Um in der Bunkersprache zu bleiben, also mein Interesse ist Dir bombensicher.
Liebe Bea, meine Bunker-Recherchen machen Spaß. Ja. Allerdings sind sie teilweise auch gruselig, brutal und wirklich schlimm. Wenn man sich vor Augen führt, welcher Horror während der NS-Zeit und des Zweiten Weltkrieges in direkter Nachbarschaft passierte, dürfen wir uns glücklich schätzen, das nicht miterlebt haben zu müssen. Und jeder Einsatz für ein friedliches Miteinander unter Menschen, Völkern, Kulturen sollte nicht ungenutzt bleiben. Danke für deine Unterstützung.