Bei genauerem Betrachten der Situation könnte man feststellen: Der Einzelhandel muss nach mageren letzten Jahren aktuell jede Chance nutzen, sonst geht ihm langfristig ganz die Puste aus.
Rauchen – egal was – hat sich hier schon seit Zeiten des HB-Männchens als gesunder Stimulus bewiesen.
Um so mehr haben der Triumphzug des E-Commerce, gestörte Lieferketten, Lockdowns, Kriege und Personal-Komplikationen unseren heimischen Einzelhandel mit stationären Geschäftsschließungen der letzten Jahre extrem strapaziert. Viele noch so engagierte Händler wurden und werden zum Aus genötigt.
Gleichzeitig zeigen sich Kunden immer anspruchsvoller. Und glänzen dafür beim Konsumieren mit höflicher Bescheidenheit. Schaut man sich die Öde in den Innenstädten an, könnte man als Handels- und Wirtschaftsbeobachter unserer Zeit konstatieren, dass sich der Einzelhandel was einfallen lassen muss, um nicht noch weiter in die Bedeutungslosigkeit abzusacken. Was läge da aus aktuellem Anlass näher als volle Lotte auf Cannabis zu setzen. Seit 1. April ist Dope offizieller Hoffnungsbotschafter der neuen Marktwirtschaft.
Obgleich es auch da noch ungeklärte Fragen über Fragen gibt:
Jetzt, wo Cannabis legalisiert ist, überlegen sich unzählige, geneigte Endverbraucher, wo bloß kaufen, den Stoff? Möglicherweise böten sich frühere, heute leerstehende Traditions-Einzelhandels-Adressen dafür an? Sind Drogendealer jetzt die Guten? Oder müssen Dealer jetzt auf Gärtner umschulen? Kann man sich Cannabis jetzt auch vom Doktor verschreiben lassen? Sind bei Auslandsaufenthalten Konflikte mit dem europäischen Recht vorprogrammiert? Ist die Dope-Vergangenheit als Einstiegsdroge in die Hard-Core-Süchtlings-Liga einfach so vergessen? Müssen wir alle unbedingt noch breiter werden? Wo kauft Dr. Lauterbach eigentlich seinen Shit? Was ist gesünder: das Feierabend-Glaserl? – oder das Feierabend-Graserl?
Welche Rolle spielt die Schuhmode als Erkennungscode in der Beschaffungsszene?
Was glaubt ihr? Macht von eurer Meinungsfreiheit Gebrauch und schreibt eure Gedanken zur legalisierten Dope-Dröhnung in die Kommentare – und werdet Teil des zeitgenössischen Prozesses samt richtungsweisender Zukunftskultur.
Sam Lazay
– lebalcony – coole Tüten und Stories aus Winterhude bis darüber hinaus
Der Besitz von maximal 25 Gramm Cannabis ist erlaubt, aber uffbasse: jeder Erwachsene darf ab sofort maximal 4 Kästen Bier besitzen (Ausnahme Bayern: 5 Kästen).
Lieber Hanf im Glück,
je schneller man Cannabis und Kästen konsumiert, desto mehr Besitz ist auch erlaubt. Gemäß den Vorstellungen des Wirtschaftsliberalismus von Grand-Master Adam Smith darf also konsequenterweise bei Super-Minister Karl Lauterbach von der Idee ausgegangen werden, dass die Verfolgung individueller Eigeninteressen, kollektiv automatisch auch positiven Einfluss auf unser gesellschaftliches Gemeinwohl nimmt. Demnach ist der Staat lediglich in der Pflicht einen dezentralen Rahmen für das eigennützige Wirtschaften der Individuen zu schaffen und hat somit gegenüber dem Geschäftswesen eine untergeordnete Rolle. Laut ursprünglich gelehrter Volks- und Betriebswirtschaftslehre sind Merkmale des dezentralen Marktes sind: offener Handel uneingeschränkter Güter sowie entsprechend freie Berufswahl und -ausübung.
Soweit die Theorie. Ob das in der Praxis auch funktioniert, wage ich als wahrnehmender Selbstständiger und Kommunikations-Berater allerdings zu bezweifeln. Wenn ich die politische Situation der letzten Jahre rekapituliere und die Möglichkeit hätte, Maßgebliches zu entscheiden, so würde ich verfügen, dass es nicht angehen kann, dass all diejenigen, die uns täglich verwalten, bestimmen, drangsalieren, regieren, dies tun, ohne jemals einen produktiven, erträglichen, lebensoptimierenden Beruf ausgeübt zu haben. Sondern schlicht und einfach aus der Gunst der Stunde ihrer persönlichen Fügung. Unqualifizierte, dafür hochdotierte Politiker und Beamte, die in ihren Ämtern, Behörden, politischen Posten sitzen und mangels Job-Kenntnis davon ausgehen, dass ja sowieso alles von selbst, respektive durch Anträge, Formulare, Steuern, Karteikartenabschriften passiert, können das Leben nicht besser machen. Das können nur die, die durch Befähigung, Leistung, Talent, Charakter und besondere Verdienste dazu in der Lage sind, in ihrem Gewerbe wirklich etwas zu bewirken.
Als Fotograf, studierter Kommunikations-Designer, praktizierender Texter und Creative-Coach weiß ich zum Beispiel, von was ich in meinem Metier rede. Natürlich ist es dabei vorteilhaft, einen besonderen Bezug, eine direkte Verbindung zur Zielgruppe zu haben. Vor allem, wenn man darauf zurückblicken kann, was bei einer Kampagne besonders gut und was weniger optimal gelaufen ist. Ob das Kanzler, Minister oder andere Staatsbedienstete im Hinblick auf das Gemeinwohl unserer Gesellschaft auch können, darf mit dem aktuellen, jetzt offiziellen „Kifft euch doch alle die Birne weg!“ ernsthaft bezweifelt werden. Von den ganzen, daraus resultierenden, ungeklärten Konsequenzen mal ganz abgesehen. Aber dafür ist es ja toll, dass es einen kleinen, engagierten Creative-Blog wie lebalcony gibt, wo man noch freien Geistes seine Meinung äußern darf.
Leider kann man es im Einzelhandel ja nicht bekommen. Es könnten so schöne Situationen entstehen.
„Frau Mayer bitte in die Dope Abteilung, Frau Meier bitte.“
„So, das wären jetzt 50 Gramm oder darfs a bisserl mehr sein? Ists recht so? Soll ich’s ihnen einpacken?“
Na, warten wir noch ein bisschen …
„High Günther, mir san breit wenn Ihr es seid…“ I.V.d.D.LEH Sam