Barcelona. Inspiriert durch die positive Aura von Picasso, Dali, Miro, Gaudi sowie des tatkräftigen Bundestagsabgeordneten Christoph Ploß, erlaubt sich lebalcony.de, den Hamburger Kuhnsweg-Bunker zur gesamteuropäischen Angelegenheit zu erklären. Beim Workshoppen in den katalanischen Kolonien lässt sich lebalcony.de gerne von fröhlichen Katalanen und sonstigen Strandschönheiten beflügeln. Und echte Beach-Profis wissen: ein Mann ohne Schippe, ist wie Küste ohne Klippe.
Daher fühle ich mich allzeit bereit, auch im Ausland ganz spontan völkerverbindende, künstlerische Kuhnsweg-Bunker-Monumente zu errichten.
Wenn auch von der Formgebung her sehr frei interpretiert. Nach nur ein paar schweißtreibenden Stunden war das sandige Werk vollbracht. Lässt man die letzten Jahre Revue passieren, fällt auf, dass in Hamburg diverse Projekte ohnehin gerne auf Sand gebaut werden. Wir erinnern uns: der unsägliche G20-Gipfel, die missratene Olympiakandidatur, Konzerthallen, deren Kosten sich verhundertfachten, ein Busbeschleunigungs-Theater, das am gesunden Senatorenverstand zweifeln lässt…
Da wäre es doch cool, wenn unser wunderbares Hamburg aus dem Kuhnsweg-Bunker was sinnvolles, erfreuliches, richtungsweisendes schaffen würde.
So, wie es Hamburg – mit etwas externer Nachhilfe – auch geschafft hat, seine Viertel nicht als Touri-Absteigen zu verramschen:
Was den Kuhnsweg-Bunker angeht, schaut es bisher allerdings noch recht mau aus. Gemauschelt und geheimniskrämert wird, als ob sich die Senatoren-Vettern – Wirtschaft hin, Wirtschaft her – den Bunker selber sichern wollten.
Warum gibt es hier, trotz mehrfacher Nachfragen, keine Auskunft? Zum Beispiel über den Verkaufspreis, der von Bundesseite her geplant ist? Ist das Demokratie? Eher weniger!
Muss man sich da über Politikverdrossenheit wundern? Muss man nicht! Solch Zentralverwaltungsgebahren hat selbst 41 Jahre lang weichgespülte Ost-Genossen zum Mauersturz motiviert. Blöd, wenn die Institutionen in unserem Staate nicht – oder nur inhaltsleer – miteinander kommunizieren. Man darf ja nicht glauben, das merkt keiner, schließlich leben in unserem Land immer noch viele aufgeweckte Geister, die sich ungern für blöd verkaufen lassen. Ich gehe davon aus, auch im Namen von den mittlerweile 3000 lebalcony.de-Stammlesern zu schreiben, die sich wünschen würden, dass Politiker ihren Job als gesellschaftliche Aufgabe und nicht nur als persönliche Vorteilsnahme sehen.
Als Hoffnungsträger wider der Lethargie und sinnfreien Politik beweist sich dabei immer einer: Christoph Ploß.
Unser Hamburger Volksvertreter bzw. Mitglied des Deutschen Bundestages (MdB) Christoph Ploss lässt es sich nicht nehmen, auf den letzten lebalcony.de-Artikel zum Status des Kuhnsweg-Bunkers mit neuen Inputs zu reagieren. Das ist ziemlich cool. Wenn Bürger um engagierte, kluge Köpfe wie Ploß wissen. Ja, es gibt auch Politiker, die sich für die Anliegen anderer stark machen, die sich wiederum für unser Land und/oder unsere Quartiere einsetzen. Das hat was von „Wir-ziehen-am-gleichen-Strang!“ oder „Man weiß, für was man steht!“ Schließlich kommt es nicht von ungefähr, dass in unserem Land vieles aus dem Ruder gelaufen ist, das dringend einer Korrektur bedarf.
Das Land der Dichter, Denker und Denkmalbauer könnte dringend wieder mehr Werte, Ideale, Moral und Wir-Gefühl gebrauchen.
Statt noch mehr Bürger-Bevormundung, -Freiheits-Verluste und Bürokratismus nach Gutsherrenart. Wie im Fall des Kuhnsweg-Bunkers zum Beispiel. Warum wird da nicht offen kommuniziert? Warum wird trotz mehrfacher Anfragen an die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben und die Stadt Hamburg statt klarer Kante Geheimniskrämerei a la Ku-Klux-Kuhnsweg-Klan betrieben?
Mehrere Anfragen des Bundestagsabgeordneten Christoph Ploß blieben von den zuständigen Stellen unbeantwortet.
Warum gibt man jenen Arbeitsverweigerern nicht einen anderen Job? Zum Beispiel Laubbläser beim HSV oder S-Bahn-Schienen-Polierer beim HVV. Da wird geblockt, gepennt und queruliert – vom allerfeinsten. Der Bürger scheint es mal wieder selbst in die Hand nehmen zu müssen. Wir waren wahrlich mal eine Super-Demokratie. Leider verkommen wir immer mehr zu einer Behörden-Bude. Lasst uns was dagegen unternehmen. Ploß macht sich bereits an vorderster Front stark, kann aber jede weitere Unterstützung gut gebrauchen. Ein guter Mann, der Ploß.
Zur Korrespondenz unter den Institutionen: Am 26. September 2018 ließ die BImA (Bundesanstalt für Immobilienaufgaben. Anmerkung lebalcony.de) auf die schriftlichen Anfragen des Büros von Dr. Christoph Ploß MdB zum Sachstand der Dinge des Kuhnsweg-Bunkers folgendes mitteilen.
„Sehr geehrter Herr Abgeordneter,
zum Bunker „Kuhnsweg 9“ in Hamburg kann ich Ihnen folgenden Sachstand mitteilen: Ursprünglich war eine Marktanbietung der Immobilie ab September 2016 vorgesehen. Hierzu kam es jedoch nicht, weil sich zwischenzeitlich eine Bürgerinitiative „Wir sind Winterhude“ etabliert hatte mit dem Ziel, für den Hochbunker ein alternatives Nutzungskonzept zu verwirklichen, welches gemischte Wohnformen, multifunktionale Nutzungen sowie einen Dachgarten mit „urban gardening“ vorsah. Die Bezirksversammlung Hamburg Nord fasste daraufhin am 12. Juli 2016 einen Beschluss, wonach „ es wünschenswert (sei), dass der Bunker im Kuhnsweg nicht abgebrochen wird, sondern die Möglichkeiten des Um-/ und Ausbaus genutzt werden um in Winterhude Wohnraum zu schaffen, der bezahlbar ist und Räume für kulturelle und soziale Nutzung zur Verfügung zu stellen“.
Deshalb wurde der Hochbunker zunächst der stadteigenen Wohnungsbaugesellschaft SAGA zum Erwerb angeboten. Mit Schreiben vom 22. 12.2016 erklärte der Landesbetrieb Immobilienmanagement und Grundvermögen der FHH (LIG), sein „Bedauern, dass das Projekt für die SAGA wirtschaftlich nicht realisierbar (erscheine)“, bittet jedoch gleichzeitig, „bis auf weitere von einer Ausschreibung abzusehen, da vom LIG ein entsprechendes Kaufangebot erarbeitet (werde).
Mit Schreiben vom 28.04.2017 teilte der LIG (Landesbetrieb Immobilienmanagement und Grundvermögen. Anmerkung lebalcony.de) sodann mit, es sei beabsichtigt auf dem Grundstück nach Abriss des Hochbunkers geförderten sozialen Wohnungsbau zu realisieren. In diesem Zusammenhang wurde auch ein Kaufpreisangebot unterbreitet, das den Verkehrswert allerdings deutlich unterschritt und daher für die BImA nicht akzeptabel ist. Das von der BImA eingeholte Verkehrswertgutachten (Stichtag der Wertermittlung: 12.10.2017) wurde dem LIG am 25.10.2017 zur Verfügung gestellt. Bei einem Verkauf zum Zwecke des sozialen Wohnungsbaus könnte der Stadt eine Kaufpreisverbilligung gemäß Haushaltsvermerk gewährt werden. Eine schriftliche Reaktion der Stadt erfolgte seitdem nicht, auf mehrere fernmündliche Nachfragen in dieser Sache wurde aber geantwortet, eine abschließende Entscheidung zum Ankauf sei noch nicht getroffen.“
Am 09. Juli 2019 lässt der selbe Bundesimmobilien-Zuständige des BImA das Büro Dr, Christoph Ploß MdB wissen:
„… in der Tat ist es so, dass eine grundsätzliche Verständigung mit der FHH* zustande gekommen ist, die so aussieht, dass die BImA den Bunker in Kürze am Markt anbieten wird. Im Verkaufsexposé wird auf die städtebaulichen Vorstellungen der FHH hingewiesen, wonach angestrebt wird, dass
– der Bunker als Bauwerk erhalten wird,
– er im Wesentlichen zu Wohnzwecken genutzt wird (möglichst 50% gefördert mit Mietpreisbegrenzung)
– eine Umwandlung in Eigentumswohnungen frühestens nach 20 Jahren möglich ist,
– im Erdgeschoss eine soziale bzw. kulturelle Nutzung ermöglicht wird.
Das Ergebnis des Bieterverfahrens bleibt abzuwarten“.
* FHH ist verkomplizierendes Amtsdeutsch und steht für „Freie und Hansestadt Hamburg“
Im Zuge „Neuer Wörter und ABK-Findungen“ stünde „STW“ dann für: Schickes und Teures Winterhude. Nur um es schon mal vorweg zu nehmen. lebalcony.de will dem Trend schließlich immer voraus sein.
Und auch typographisch will lebalcony neue Akzente setzen, bzw. wieder auf bewährte Traditionen bauen.
Daher sei hier insbesondere die gute, analoge Shell Sans Serif erwähnt.
Eine Schrift, die auf Grund der digitalen Overflows etwas in Vergessenheit geraten ist, deren lebendiges Schriftbild sich aber immer wieder für die unterschiedlichsten Aufgaben vorteilhaft einsetzen lässt. Selbst für Bunker-Anliegen aus der Ära Göring. Als geölter Hering ist es ohnehin oft besser. Einfach an den Strand zu gehen und sich von Sonne, Meer und Wonne streicheln zu lassen.
Das erhöht die Schaffenskraft, das Gemeinwesen und steigert auch den Sex-Appeal.
Zu den bereits elf veröffentlichten lebalcony.de-Kuhnsweg-Bunker-Artikel hier noch der vom 03.07.2019, auf den Dr. Christoph Ploß MdB mit neuen Nachfragen bei den zuständigen Behörden reagierte:
Winterhude. Kuhnsweg-Bunker: blühen uns doch blumige Aussichten?
Sam Lazay
lebalcony.de – Coole Typen, Stories, Bunker aus Winterhude und darüber hinaus
Tja, nichts Genaues weiss man nicht. Und will man wohl auch nicht.
Vielleicht ist der Plan ja aussitzen, bis sich der Bunker naturgemäss in Brösel aufgelöst hat und sich eine Entscheidung erübrigt. Eine PET Flasche löst sich ja auch schon nach 450 Jahren auf. So viel länger kann ein Bunker doch nicht brauchen.
Hello Hamburg-Politiker, bitte gebt doch den möglichen Kaufinteressierten die Fakten und Zahlen, damit eine Planung möglich wird. Und der Raum genutzt werden kann. Abreissen wäre ein Horror für die Leute und vor allem Gebäude vor Ort. Altbauten drumherum müssten mit Mauerschäden und Rissen rechnen.
Also: Projekt Umbau bitte möglich machen!
Sonst muss Sam noch nach Pisa und dort den Bunker so nachbauen, wie das Projekt seit langem ist: in Schieflage.
Bea, besser hätte man es nicht auf den Punkt bringen können. Und sollte sich der Bunker auf Grund des moorigen Grundes gen Schieflage neigen, wäre ich dagegen nicht abgeneigt. Dann hätten wir in Winterhude neben lebalcony.de auch noch den Schiefen Bunker von Winterhude – als Konkurrenz zu ebensolchem Turm aus Pisa.
Tja, nichts Genaues weiss man nicht. Und will man wohl auch nicht.
Vielleicht ist der Plan ja aussitzen, bis sich der Bunker naturgemäss in Brösel aufgelöst hat und sich eine Entscheidung erübrigt. Eine PET Flasche löst sich ja auch schon nach 450 Jahren auf. So viel länger kann ein Bunker doch nicht brauchen.
Hello Hamburg-Politiker, bitte gebt doch den möglichen Kaufinteressierten die Fakten und Zahlen, damit eine Planung möglich wird. Und der Raum genutzt werden kann. Abreissen wäre ein Horror für die Leute und vor allem Gebäude vor Ort. Altbauten drumherum müssten mit Mauerschäden und Rissen rechnen.
Also: Projekt Umbau bitte möglich machen!
Sonst muss Sam noch nach Pisa und dort den Bunker so nachbauen, wie das Projekt seit langem ist: in Schieflage.
Man kann es wahrlich nie oft genug sagen. Danke Bea. Eine gesunde Portion Penetration erhöht die Aufmerksamkeit!
Der schiefe Bunker von Winterhude. Das wär allerdings eine überraschende Wendung. Nach der Elbphie der nächste neue Touristenmagnet. Aber ich fürchte, er stände dann unter Denkmalschutz und es dürfte nix mit gemacht werden. Hmm. Nee, besser er bleibt gerade und das Projekt nimmt jetzt geradewegs Geschwindigkeit auf und Gestalt an.
Bea, ein gewisses Maß an Gradlinigkeit scheint nie verkehrt. Daher wünschen wir uns Winterhuder einen aufrechten Bunker, der nach all den Jahrzehnten mit neuem Esprit, Charme und fremdenverkehrsmäßiger Attraktivität glänzt.
Moin Sam-
Spekulier, spekulier, nix urban gardening.
Konzept? Scheiss egal-
Geld regiert und spätestens die Chinesen haben genug davon.
Warum sollte sich eine Stadt die ihre Bürger mit Brot und Spielen satt und ruhig hält in Verantwortung stürzen? Sozial ist in dieser Stadt der Millionäre und Cabriofahrer schon lange nichts mehr.
Den Zuschlag erhält der schnöde Mammon.
Zum spekulieren sind 20 Jahre nicht viel und dieses Land wird noch viel Geld brauchen.
Bester Gruß
marktschreierisch
Tobias
Tobias, einen Tag nach diesem Artikel auf lebalcony erschien, hat sich auch das Hamburger Abendblatt genau dem identischen Thema zum Status des Kuhnsweges angenommen. Das finde ich cool. Natürlich geht es leider nur noch um die Rendite von irgendwelchen Spekulanten und begüstigender Senatoren. Aber siehe da: Nachdem wir über die Ambitionen der Bürgerinitiative hinaus das Thema Kuhnsweg-Bunker einem etwas größeren Interessentenkreis publik gemacht haben, nachdem auch ein Abgeordneter des Deutschen Bundestages sich persönlich um die Anliegen der Betroffenen stark gemacht hat, wie in diesem Artikel berichtet, kann durchaus ein öffentlicher Druck auf die Verantwortlichen entstehen. Man muss die Leute eben nur breit gestreut erreichen und gezielt informieren. Vor Start der Kuhnsweg-Bunker-Informations-Offensive von lebalcony.de am 16. Mai 2018 wussten 99% aller befragten Winterhuder Null von den Plänen jenen Bunker bei einem möglichen Abriss zu einem Horror-Szenario für sämtliche Betroffen zu machen. Heute nach 12 lebalcony.de-Artikeln, in die zuletzt 838 Interessierte durchschnittlich 5 Minuten Lesezeit investierten, kann lebalcony.de ein bisschen stolz darauf sein, den demokratischen Informations-Prozess zumindest ein bisschen gefördert zu haben. Demokratie ist machbar, Herr Nachbar. Man muss nur unglaublich viel dafür tun.