Gerade in kritischen, gerade in Unordnung geratenen Zeiten wie diesen, sollte man einfach mal wieder im schönen Cocconato in der Cantina del Ponte einkehren.
Quasi Zielgerade – auf dem Weg zum sorglosen Glück. Es duftet nach frischem Tymian. Durch die Fenster streicheln sanfte Schimmer der Mittagssonne das Gemüt.
Meiner Liebsten samt mir werden vorzüglichste Pasta Guanciale serviert.
Parliert wird in perfektem italienischen Wohlklang. Gelächelt mit naturgegebenem Charme der Region. Geschmaust voll Wonne in den warmen Farben des Oktobers. Fast könnte meinen, die Probleme der Welt haben im Piemont Einreiseverbot.
Neben kleinen, häuslichen Sicherheits-Hinweisen sind nicht die geringsten Intentionen ersichtlich, dass sich Verdruss und Missmut bemerkbar machen. Geschweige denn, dass sich krawall- und kriegs-euphorisierte Kulturverweigerer jeglicher Couleur in den Vordergrund drängen, um den geliebten Frieden vorsätzlich zu zerstören.
Selbst meinen Alu-Reise-Spesen-Koffer kann ich unbeaufsichtigt auf der Via Roma abstellen.
Daher danken wir Signore Cameriere für die kulinarische Kultur-Bereicherung seines liebreizenden Ristorantes.
Noch einen Espresso. Wir zahlen. Und werden mit einem herzlichen „Alla prossima volta!“ verabschiedet. Alle freuen sich. Auf ihr, auf unser, auf euer nächstes Mahl. Da der Tag noch jung ist, schlendern wir Hand in Hand von der Cantina del Ponte nochmal ins Caffè Roma, dem Epizentrum für wahre Sinnfragen und Gelassenheits-Kultur…
… samt Duschgel-Düften da Italia.
Die Straßen: picobello sauber, gehegt, gepflegt. Die Menschen: aufmerksam, hilfsbereit, höflich. Manche zeigen sich stilvoll, elegant. Andere lässig, leger. Oder hinsichtlich dem Handwerk zugewandt. Schön. Ja, schön sind sie alle. Die Italiener. Und Italienerinnen…
Sich im Stadtbild einen netten Blick zuzuwerfen, ist das weder Chauvinismus noch Attitüde sondern ein zwangloses Spiel innerhalb der schönen Künste der Kommunikation.
Seit Jahrtausenden nonverbal und auf den steilsten Wegen des Lebens bekannt. Zielführend wirksam, bewiesen und bewährt. Wenn man es kann. Oder zumindest lernbereit ist, zu kommunizieren!
Lächeln lautet das Zauberwort für ein gesundes Miteinander.
Sollte im Stadtbild trotzdem mal was in Schieflage geraten, heißt es geradewegs mit kreativen Lösungen praktische Abhilfe zu schaffen. Auf der einen Seite sinnvoll kürzen. Auf der anderen vorteilhaft erhöhen. Das Modell Cocconato macht es vor. Schräge, doch eigentlich ganz simple Ideen können da hilfreicher sein als sturer rechter Winkel-Konformismus.
Für entsprechenden Polit-Slogan: „Bürokratie-Moloch weg! Unternehmer-Initiative her!“ erlaube ich mir, hiermit schon mal Urheberrechtsschutz anzumelden.
Sam Lazay
lebalcony – coole Typen, Stories und Slogans aus dem Winterhuder Stadtbild bis über Cocconato hinaus

Während in frosta Hamburgo schon ungemütlich der Herbst bläst, seid ihr noch ganz Restsonnig friedlich italienisch eingelullt. Hätte jetzt auch gernde diese Pasta Guanciale.
Was ist denn das Rötliche da oben drauf? Die Tentakeln von Babytintenfischen?
Die schräge Konstruktion mit der Bank habe ich allerdings schon in Lissabon und Sintra gesehen. Allerdings war das gastronomischer Natur. Damit man auch in Schräglage gemütlich an Tischen sitzen kann. Schieflage macht erfinderisch. Vielleicht ja auch bei uns in Deutschland.
Salve Bea, molto elegante wie du den Diskussions-Bogen vom delikaten Stadtbild zum pikanten Speckbild spannst.
Stadtbild-Experte Friedrich Merz würde deine Frage nach den rötlichen Komponenten im Pastabild sicher beantworten mit: „Fragen Sie mal Ihre Töchter, was mit dem Rötlichen gemeint sein könnte!?“
Ich dagegen sag‘s konkret und geradeaus: Das Rötliche sind knusprig angebratene Speckstreifen der Guanciale (ungeräucherte Schweinebacke). Je nach Maître de Cuisine und deren Gusto gibt es natürlich die verschiedensten Interpretationen wie man die Guanciale-Streifen bereiten kann. Dadurch unterscheiden sie die Pasta auch in Geschmack und Konsistenz. Bis hin zur klassischen Spaghetti Carbonara samt sämigem Käse-Ei-Gemenge.
Selber bereite ich meine Pasta Guanciale am liebsten, wenn ich von einer großen, fingerbreiten Scheibe Guanciale die Schwarte schneide und die schwartenlose Schweinebacke bei minimalster Temperatur circa zwanzig Minuti in einer Pfanne komplett auslaufen lasse bis die Guanciale rundum goldbraun ist. Erst dann schneide ich davon hauchdünne Streifen und integriere sie ins Bild des kleingehackten, kurz im ausgelaufenen Fett angerösteten Knoblauchs. Ganz nach Bedarf strecke ich das Ganze mit reichlich Olivenöl. Mein Patenrezept für ein harmonisches, völkerverbindendes Kulturbild am Speisetisch. Lustvoll und bewusstseins-bereichernd obendrein. Garantiert!
Mit vorzüglicher Hochachtung Praxis Dr. Schweinebacke
Grundsätzlich liebe ich Hamburg. Doch schaut man sich die aktuellen Entwicklungen an, dann kann ich nur fordern, Cocconato sofort als neuen Stadtteil im Hamburger Stadtbild aufzunehmen!!! Am besten in Winterhude, gleich neben dem Mühlenkamp, Höhe Goldbekufer! Mehr Entspannung, mehr Lächeln, mehr feine Pasta sind schließlich nie verkehrt. Vermehrt gilt das auch für jede andere Mega-Metropole mit all ihren kulturellen Mankos.
Martina, das ist eine sehr gute Anregung! Zur Förderung wertvollen Kulturguts werde ich mir erlauben, deine Idee an entsprechend administrative Stellen weiterzuleiten. Selbstverständlich mit Urheberverweis an deinen klugen Kopf. Heute Abend habe ich die Ehre, in Hamburg zu einem künstlerischen Abend mit einer Größe der zeitgenössischen italienischen Kunst-Szene geladen zu sein. Sollte uns dort auch Bürgermeister Tschentscher über den Weg laufen, werden wir ihm deinen wunderbaren Gedanken auf alle Fälle mit auf seinen politischen Karriereweg geben…
Nach dem Lesen des Artikels fühl‘ ich mich unbekümmert, entspannt und den schönen Dingen zugewandt. Man kann nicht ständig den Ärger des Lebens thematisieren, alle anderen als dumm titulieren und immer nur rumjammern. Mille grazie für deinen positiven, kreativen Spirit!
Mille grazie, Miriam, es ist mir stets ein persönliches Fest: Denn Liebe, Glück und Spaß sind des Lebens Reisepass!
Ich mach mir und meinem Schatz jetzt erstmal einen Nebbiolo auf. Und dann planen wir unseren Trip nach Cocconato! Saluti da Monaco
Nina, molto bene! Wir müssen nur aufpassen, dass wir Cocconato nicht zum neuen Lifestyle-Winterhudo del mondo machen.
Und natürlich erstmal ein 1a Schweinebacken-Zubereitungs-Rezept aus dem Kochärmel geschüttelt.
Dir würde ein Restaurant auch gut stehen. Aber das wohl eher hier als in cocconato. Oder würden Italiener in Italien auch bei einem cuoco tedesco speisen?
Geometrie neu entdeckt: Nicht jeder Winkel in der Zielgeraden ist ein rechter.
Timo, neue Schlupfwinkel in Blickwinkel zu nehmen, um Mundwinkel wieder höher wandern zu lassen, ist einfach immer wieder inspirierend…