LACOSTE ganz vorne. Vor allem vorne auf dem Helm.
Das Krokodil, das seit 1933 Markenzeichen von LACOSTE ist, steht für viele respektable Charakter- bzw. Marken-Eigenschaften.
Zugegeben, schon früh durfte ich die lustvolle Kraftentfaltung eines gesunden Markenbewusstseins erfahren. Wobei wir in diesem historischen Aufmacherfoto von 1981 den Fokus nicht auf die legendäre Yamaha XT 500, die heroenhafte Wuchtbrumme und Wegbereiterin großvolumiger Enduro-Motorräder richten wollen.
Ebenso wenig auf meine ikonische Harro-Motorrad-Lederhose, die dich beim Ampelduell und in der Disco immer cooler als jeder Kontrahent aussehen läßt – und dich schon im Vorfeld als klaren Sieger ausmacht.
Selbst die kultigen 80-er Puma Universal-Sneakers, die sich damals ein Gefecht mit Adidas Allround lieferten, sollen hier unerwähnt bleiben. Wir wollen der Sache tiefer auf den Grund gehen:
Helm-, Polo-Shirt- und Socken-Bewusstsein gilt es zu analysieren. Flugs ist hier der große, gemeinsame Nenner festzustellen: LACOSTE. Auch wenn Ackerpisten, Dirt Tracks, Schlammgruben und Schrauber-Garagen nicht unbedingt das natürliche Umfeld von LACOSTE sind. LACOSTE provozierte eher als standesgemäßes Utensil der feinen Gesellschaft.
Und genau deswegen hat es so Spaß gemacht, das schicke LACOSTE-Krokodil nicht nur auf Shirt und Socken, sondern vor allem auch vorne auf dem verdreckten Off-Road-Helm zu tragen. Damals fuhr ich mit Freund Grafi täglich Rallies mit unseren XTs: durch Schlammgruben, Wälder, Shopping Malls, Parkanlagen, Autobahnen (meist liegend, besonders gerne auf der A 81, Sindelfingen Richtung Herrenberg, Spitzengeschwindigkeit: 165 km/h beim cannonball-mäßigen Auswurf aus dem Schönbuchtunnel).
Verglichen mit den Leistungswerten von Motorrädern heutzutage, ich denke da gerade an meine wunderbare Schulkammaradin Sigi (Suzuki GSX RR, 180 PS) und meine großartige Nachbarin Manu (MV Augusta 1090 brutale, 140 Pferdchen) sind 165 km/h natürlich eher bescheiden. Doch liegend und auf Stollenreifen sind 165 Sachen durchaus ein Erlebnis von ganz besonderem Plaisir.
Bis heute sind viele davon überzeugt, dass ich 1980 die Ralley Paris-Dakar gewonnen haben muss. Der Fairness halber muss allerdings festgestellt werden, dass das ein gewisser Cyril Neveu gewesen ist, der 1980 bereits zum zweiten Mal mit einer XT 500 die bedeutendste und härteste Off-Road-Rally der Welt gewann. Zu jener Zeit hatte die Rally Paris-Dakar noch den Cannonball Outlaw-Flair, da man auf öffentlichen Straßen von Paris aus durch Frankreich, dem Mutterland von LACOSTE, und dann 5000 Kilometer durch Afrika raste.
Die wenigsten wissen, dass ich schon vor Mathias Rust, dem Kreml-Flieger, der 1987 mit seiner Cessna auf der Großen Moskwa-Brücke beim Roten Platz in Moskau landete, damals mit meinen LACOSTE-Socken über die Berliner Mauer gesprungen bin. Und auch wieder zurück.
Auch heute komme ich immer wieder gerne mal auf einen Sprung in Berlin vorbei.
Doch der Glamour, den LACOSTE in den 80-ern inne hatte, scheint ab den 90-ern ein wenig untergegegangen oder zumindest etwas untergetaucht zu sein. Neue Epochen, neue Popstars, neuer Lifestyle, neue Socken-Trends machten sich breit. Heute, 2019, ein Jahr nach Gründung von lebalcony.de, der Plattform für coole Typen, Stories, Momente aus Winterhude und darüber hinaus, ist festzustellen:
Die Zeit ist reif, wieder auf Haltung, Wertebewusstsein, Stil und große Auftritte zu setzen.
Welch Glück, dass ich letzten Samstag der LACOSTE Markenbotschafterin Nina Wolos im LACOSTE Outlet in Neumünster begegnet bin. Nina Wolos, ganz Meisterin ihres Faches, mit kundigem Blick und dem Gespür fürs Wesentliche macht mein Samstags-Shopping zum Erlebnis. Großartig, wenn man als Kunde so charmant und professionell beraten wird. Da macht das Kaufen gleich doppelt soviel Freude. Nina Wolos’ Marken-Know-how, ihre stilsicheren Farb- und Styling-Vorschläge überzeugten in vollem Umfang. Um so mehr, da es nicht zu übersehen war, wie viel Spaß es Nina Wolos macht, für die Marke mit dem Krokodil zu arbeiten. Auch wenn ich eigentlich nur Einkaufsberater für neue Küchengerätschaften einer großartigen lebalcony.de-Stammleserin war, ist es mir ein persönliches Fest gewesen, dank Nina Wolos Markenbegeisterung, gleich zwei LACOSTE-Shirts zu erwerben. Einmal in päpstlichen lila. Und einmal in lebalcony.de-grün.
Sam Lazay
lebalcony.de – coole Typen, Stories, Helme und Hemden aus Winterhude bis darüber hinaus.
Sportliches zum Beispiel auch:
Erster Kuss. Erste Verfolgungsjagd. Zwei unvergessliche Momente.
lebalcony.de deckt auf: das wahre Mekka der Schönen und Schnellen.
Formel 1 immer dröger. Die Welt will wieder Fittipaldis, Villeneuves, Hunts…
Sehr hübsches Foto 😉
Manu, das Foto ist nicht nur sehr hübsch. Es ist auch ein sehr richtungsweisendes Manifest sehr effizienter Mobilität. Würden alle Zweiradfahrer nur auf einem Rad fahren, würde das den globalen Reifenabrieb senken, alle hätten mehr Platz auf der Straße und cooler aussehen würde es auch.
lieber sam, habe mit vergnügen deine lacoste-erfahrungen gelesen. ich habe dazu auch einige, aber so ganz andere, nur von meinem damaligen freund miterlebte. aber das waren auch nicht die originale, sondern die getürkten – oder darf man das nicht mehr sagen, sondern gefakete … so kann es auch nicht richtig sein, aber ich lasse das mal stehen, weil sonst der satz zu lang wird.
und die bilder! einfach herrlich!
wenn ich jetzt noch herauskriegen würde, wo man seine kommentare unter deinen jeweiligen abenteuern hinschreibt und nicht irgendwo, wo sie garantiert unpassend sind … das wäre schön!
aber ich freue mich über jeden deiner berichte 🙂
liebe grüße von der ruth
Liebe Ruth, vermutlich hat dein damaliger Freund die getürkten Lacoste-Shirts zum Einkaufspreis von schnäppchenhaften 5 DM nach Deutschland importiert. Einer meiner bis heute besten Freunde, der schon immer ein Faible für Fernreisen hatte und um meine damalige Markenaffinität wusste, brachte mir damals von irgendeinem asiatischen Schwarzmarkt einen ganzen Stapel jener Lacoste-Shirts mit. Zugegeben, die sahen auf den ersten Eindruck toll aus – nach dem ersten Waschen waren die allerdings alle total durch den Wind. Als aufmerksamer Qualitäts-Beobachter stelle man damals fest, dass der hohe Preis und die Solidität von Original-Lacoste-Shirts durchaus in einem gewissen Zusammenhang stehen. „Made in France“ vorausgesetzt. Viel interessanter als das reine Qualitäts-Bewusstsein von Lacoste empfinde ich allerdings die Image-Tatsache, dass ich mich damals weder mit Lacoste-Poppern, noch mit Punks, Rockern oder anderen Lifestyle-Strömungen identifizieren konnte. Dafür freute ich mich, einen coolen Style aus allen Mode-Erscheinungen zu kreieren: schicke Lacoste-Shirts und -Socken, super-lässige Harro-Motorrad-Lederhosen, stylische Sneakers plus der damals angesagtesten Yamaha-Wuchtbrumme. Was beweist: Individuality rocks!
nein, es waren nicht die ganz billigen poloshirts, sondern … die etwas gehobenen, die er in dem tabakladen um die ecke am chilehaus erworben hatte, die dann unten unter der ladentheke herausgeholt wurden. heute kann ich das ja sagen, es ist ewigkeiten her, den laden gibts nicht mehr. meinen freund auch nicht.
aber seitdem sagt mir lacoste etwas, auch sein nachfolger, mein mann, nicht nur mein jetziger, sondern auch hoffentlich bleibender hatte ein faible für lacoste, diesmal ein echtes lacoste-shirt. als das knallfroschgrüne shirt ihm nicht mehr passte, weil seine küche zu gut war (und ist), habe ich es dann noch ein jahr aufgetragen. so gut war die originalqualität.
was beweist, frauen sehen in männerklamotten immer besser aus 🙂
Ruth, das liest sich ja wie ein Agenten-Thriller, deine Lacoste-Interna von Ex-Lovern und -Läden ums Eck des Chilehauses. Wenn man sich überlegt, was es bestimmt sonst noch für verrückte Geschichten rund um die Marke mit dem Krokodil zu erzählen gibt, fragt man sich, warum man das nicht macht. Stattdessen zeigt man sich betont unauffällig und reiht sich zwischen all den austauschbaren Mitbewerbern ein. Da fällt mir bei der Gelegenheit auch gleich die Examensarbeit eines früheren Kommunikations-Design-Studenten von mir ein. Ganz abgesehen davon, dass der junge Herr sehr angenehmen Naturells ist, trägt er auch einen ganz fantastisch klingenden Namen. Damals in seiner Lacoste-Kampagne hat er einzigartige Visuals, Layouts und einen Claim geschaffen, was in der Gesamtheit eben nur für Lacoste passt, harmoniert und funktioniert. Wenn man das von einer Kampagne behaupten kann, darf man durchaus von einer maßgeschneiderten Arbeit sprechen. Auch wenn das schon ein paar Jährchen her ist und ich hunderte von Studenten hatte, kann ich mich spontan noch an den Wortlaut seines Lacoste-Claims in Kombination mit seinem Lacoste-Layout erinnern. Ziemlich genial. Doch wird‘ ich einen Teufel tun, den Claim hier zum Besten zu geben. Dafür könnte ich den Herrn mal wieder anfunken. Mit besten Grüßen aus grünem Lacoste Sam