Und immer dran denken: Je besser ihr spielt, desto besser läuft’s auch bei allen anderen: euren Mädels, euren Fans, euren Sponsoren…

Nicht zu vergessen, die 82 Millionen Kindergärtner, Bademeister, Rohrverleger, Schichtarbeiter, Schuhverkäufer, Frisöre, Feuerwehrleute, Zahntechniker, Altenpfleger, Angestellte, LKW-Fahrer, Töchter, Söhne, Köche, Lehrer, Journalisten, Reinigungsbedienstete, Therapeuten, Mütter, Väter, Models,Designer, kipferlbackende International-Sales-Area-Managers, Astronauten und andere Meister ihres Fachs, die es aus Deutschland so gibt…

Wir drücken euch alle die Daumen!

Zur Einstimmung auf das gleich folgende, durchaus haarige Spiel gegen die Verteidiger des Inbusschlüssel-Spielaufbaus möchte lebalcony an die vielen, früheren, nicht minder talentierten, unbekannten Helden des Fußballs erinnern. Und ihnen heute zur WM 2018 das zukommen lassen, was ihnen gebührt: Respekt und Achtung für ihre herausragenden Leistungen in den Dorfstadien der Welt. Wäre unseren früheren Lokal-Fußball-Stars nicht was dazwischen gekommen: Häusle, Familie, G’schäft… G’schafft hätten sie’s bis zur WM. Garantiert.

Die Würdigung unserer lokalen Fußball-Idole für Sportsgeist und unbändiges Talent ist also längst überfällig. Da die Namen der wackeren Streiter von damals nicht mehr bekannt sind, erlaubt sich lebalcony, ihre Fotos repräsentativ durch die Namen unserer aktuellen Fußballhelden zu ersetzen. Um ihnen so angemessene Vertreter samt gebührender Schlagzeile zu widmen. Mit mehr eurer tapferen Vorarbeit hätte das 1:0 in Moskau auch umgekehrt ausgehen können. lebalcony hofft, dass ihr unserer Mannschaft für das Spiel um 20:00 Uhr ein bisschen von euren Good old Vibes abgeben könnt.

Zeitpunkt der damaligen Veröffentlichungen: ca. 1983 bis 1987.

Medium: Sindelfinger Zeitung.

Bildagentur: Stampe

Fotograf: Sam Lazay

Ligen: Kreis-, Bezirks-, Landesliga Baden Württemberg.

Background: Fürs Studium benötigte ich damals ein Praktikum. Da ich schon mit fünfzehn erste Karikaturen an die Sindelfinger Zeitung verkaufen durfte, konnte ich mich schon früh über erste Connections freuen, die mir später den Weg zur örtlichen Bildagentur Stampe ebneten. Mit deren Chef, Friedrich, verstand ich mich auf Anhieb prächtig. Ich hab’ sauviel von ihm gelernt, einen Mordspaß mit ihm gehabt. Und: bis heute wüsste ich, wie man mit einem Nikkor 300mm/2.8 im Dunkeln aus der Hand mit einer 1/15 Sek. fotografieren und ein gestochen scharfes Bild bekommen kann, einen Ilford HP5 auf 3200 ASA pusht, blind in der Dunkelkammer entwickelt und am Vergrößerer zu einem perfekten Bild abwedelt. Ja, Fotografieren war mal echt kompliziert. Weil ich soviel gelernt habe und weil es mir ein Riesenansporn war, selbst beim übelsten Dorfgebolze, wenigstens ein würdiges Foto zu schießen, fragte mich Friedrich, ob ich nach meinem Praktikum nicht als freier Fotograf bei ihm arbeiten wolle? Grübel, grübel… coolster Chef der Welt… Superstressiger Job, aber megacool… XXL-Spaßfaktor und feiner Lifestyle während des Studiums… Will sagen: ich hörte mich nicht Nein sagen. Und so habe ich mich neun Semester lang, jedes Wochenende auf Fußballplätzen, Schützenvereinen, Motocross-Weltmeisterschaften, Bürgermeister-Ehrungen, Rock-Konzerten, Sommerschlussverkäufen, Sport-Veranstaltungen jeglicher Couleur wiedergefunden: Feldhandball, Beiwagenrennen, Traktor-Pulling, Langbogenschießen… Und und und… Ich glaube einzig und allein Disziplinen wie „Elch-Dressurreiten“ sollte meinen skandinavischen Kollegen vorbehalten sein.

Hasta la victoria siempre, amigos! – bis zum nächsten WM 2018-Beitrag – täglich auf lebalcony,

Sam Lazay