Der höchste Kirchturm der Welt darf mit imposanten 161,53 Metern aufwarten. So präsentiert sich das Ulmer Münster seit 1890 als monumentales Kulturdenkmal. Und überragt damit selbst den Kölner Dom mit seinen 157,22 Metern und den Hamburger Michel mit seinen 132,14 Metern. Doch lebalcony.de, die Plattform höchster Lebenserkenntnisse möchte auf eine nicht minder herausragende Wahrnehmung verweisen.

 

Erster Kuss. Erste Verfolgungsjagd. Zwei unvergessliche Momente.

Kultur-Korrespondentin, Botschafterin der zügigen Fortbewegung und Schul-Freundin Sigi erfreute mich gestern erneut mit einem zugesandten, überaus emotionalen Bild-Dokument, das seine sentimentale Wirkung nicht verfehlte.

Denn schon seit 1083 präsentiert sich Sindelfingen im steten Glauben an das Gute. Mit der Martinskirche ist meine Heimatstadt also bereits 807 Jahre früher am Start gewesen als das Ulmer Münster. Noch viel früher als Mercedes seinen Stern über der kleinen schwäbischen Bastion für richtungsweisendes Automobilwesen leuchten ließ.

Rein faktisch mögen die 161,53 Meter des Ulmer Pendants von imposanterer Statur sein. Dafür glänzen die 42 Meter der Sindelfinger Martinskirche mit deutlich höherer historisch emotionaler Power.

Bis heute meine erste große Liebe

Ja, Heimatgefühle sind toll. Um so mehr, wenn sie mit herrlichem Herzklopfen, fröhlichen Jugendsünden, großartigen Freundschaften, ski- und motorsportlichen Abenteuern, wunderbaren Chefs und romantischen Liebesgefühlen einhergehen. Wenn ich mir überlege, in wie viele hübsche Sindelfingerinnen ich als Kind und Jugendlicher alles verliebt war und – angefangen von meiner lieben Frau Mama – sogar heiraten wollte, sollten damit meine eher verspäteten tatsächlichen Liebes-Ambitionen entschuldigt sein. Hach, Sindelfingen… Oder „Sifi-Town“, wie Insider in Anspielung auf Mercedes-Mo-Town gerne sagen.

In Sindelfingen geboren zu sein, bedeutet einfach das Glück, im Einklang mit der Natur, frischer Luft, ganz viel Wald – in dem man sich damals noch verlaufen konnte, groß zu werden. In Sindelfingen aufzuwachsen heißt auch, dass im Freibad der 10-Meter-Turm gleich 17 Meter hoch ist. Große Architektur sei Dank. Und dass dich die Rutsche des größten Freibads in Süd-West-Deutschland über 106 steilkurvige Meter gen Zielgerade beschleunigt. Wobei die wohlgebauten Freunde der Sindelfinger Freibad-Kultur stets die große Frage bewegt, ob man links des Sprungbeckens im Hang der Liege-Terrassen liegt. Oder sich rechts davon im Gefälle der schrägen Sonnen-Wiese wiegt. Während des Höhepunktes meiner Sindelfinger Freibad-Karriere zählte ich klar zur Fraktion der schrägen Sonnen-Wiesen-Anbeter.

Wir hängen hier nicht faul rum – wir verschönern aktiv Zeit und Raum

Um so mehr, wenn ich in Hamburg, wo ich seit meines Studiums in Düsseldorf lebe, unlängst eine Galeristin kennenlernen durfte, die, wie sich qua zwischenmenschlicher Querverbindungen bestätigte, einst ebenfalls im schönen Sindelfingen weilte. Es ist daher nicht auszuschließen, dass wir uns womöglich bereits im letzten Jahrtausend im Ländle begegneten.

lebalcony.de deckt auf: das wahre Mekka der Schönen und Schnellen.

Und gemeinsam auf dem Fenstersims des Sindelfinger Eiscafes Venedig saßen und dort das bestimmt beste Eis der Welt genossen haben.

Auch wenn Hamburg durchaus ebenfalls sehr vorteilhafte Lebensqualitäten aufzuweisen hat, gilt:

You can take a Sindelfinger out of Sindelfingen. But you can’t take Sindelfingen out of a Sindelfinger.

 

Sam Lazay

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