Montag, einen Monat vor Weihnachten. Wenn ich auf die aktuellen welt- und regionalpolitischen Krisenherde vom Ukraine-Krieg bis zum Kuhnsweg-Bunker-Abriss-Debakel schaue, denk‘ ich mir: Hey, wir wollen doch alle Liebe, Frieden und ein erfülltes Leben. Alle sind wir Kinder der Familie Mensch. Wir gelten als Krone der Schöpfung. Stattdessen protzen und drohen wir uns ultimativ mit Atom-Langstrecken-Raketen, um uns und unsere gesamte Welt zigfach in die Luft zu sprengen.
Wir die Guten. Dort die Bösen. Oder umgekehrt. Von Politik und Medien mit Worthülsen und Meinungsmache zugebombt und zugemauert. Per Hasstiraden, Lügen, Eskalationen vor vollendete Tatsachen gestellt. Ohne weitere Diskussion! Verständigung? – keine! Diplomatie? – Fehlanzeige!
Sind wir denn alle irre? Ich kann dieses sture Fatalismus-Gelaber nicht mehr hören, dass wir uns alternativlos mit milliardenschweren Marschflugkörpern gegenseitig demonstrieren müssen, wie cool und überlegen wir dem Feind doch sind. Wir hätten genügend andere Herausforderungen auf unserem Planeten, die es zu lösen gelte. Man müsste sich nur zusammensetzen – und sich nicht nur auf eigene Profit-Maximierung, verletzte Egos und unverarbeitete Traumata fokussieren.
Redet doch miteinander! Setzt euch an einem Tisch! Als Kommunikations-Experte, Menschenfreund und Genuss-Botschafter biete ich als Lösung gerne meinen kreativen Küchentisch in Winterhude an. Samt krisenbewältigendem Catering.
Wie heute mit Tapas de falscho Haso. Eine während meiner Jahre in Barcelona immer wieder verfeinerte leckere Interpretation auf Basis unseres guten, alten Falschen Hasen. Gut, wenn vom Hasen des letzten Wochenendes noch was übrig ist. Nach ein, zwei Tagen schmeckt vieles sowieso noch besser.
Freu‘ mich schon auf meine Nachbarin, die gleich als Tischgesellin kommt.
Wo ich in Hamburg zu Hause bin, beweisen Nachbarn aus der Region, aus Spanien, Catalunya, Marokko, England und Holland samt eines gebürtigen Schwabens, wie es sich unter einem Dach freundschaftlich, harmonisch miteinander leben lässt.
Man ist füreinander da, hilft sich, beschenkt sich, besucht sich in Auslands-Dependancen, tröstet sich, hat zusammen Spaß. Spricht da was dagegen: ich glaube, nicht!
Daher, lieber Wladimir, Wolodymyr, Donald, Kim, Hubi samt aller anderen Beteiligten: Tapas statt Taurus! Und weiterem Kuhnsweg 9-Verdruss. Make love not war! Kommunikation wäre die Lösung! Und bei feinen Häppchen um so mehr.
Herbstmomente Winterhude. Draußen weht was. Drinnen geht was.
Robert Schäfer. Winterhuder Flug-Rouladen erobern Barcelona.
Beste Medizin bei allen Krisen: die kapitale Nordseekrabben-Kürbissuppe
Zu weiteren Lösungen und Anregungen für den Weltfrieden – die Kommentarliste unten stünde stramm Gewehr bei Fuß.
Nur Mut!
Sam Lazay
lebalcony – coole Typen, Tapas und Stories aus Winterhude bis darüber hinaus
Lieber Sam, hier liegst du auf einer Wellenlänge mit Helmut Schmidt. Und auf meiner.
Es gibt schöne Fotos, da hatte er Breschnew in seinem Hamburger Wohnzimmer zu Gast. Und man hat sich mit gutem Essen und Trinken auf eine angenehme Gesprächstemperatur gebracht. Also frei nach Helmut Schmidt: lieber 100 Stunden miteinander reden und essen, als eine Minute schießen.
Liebe Inés, wenn ich mir überlege, dass ich in meiner Hamburger Küche auch schon mal einen russischen Geheimagenten bewirten durfte, kann ich dir nur beipflichten. Genauso, wie bei meiner russischen Friseurin. Niemand rollt das R so sexy wie sie: „Mach isch diRR die HaaRRRe schön, wiRRRd‘s GRRRaziös im HeRRRbstwind weh’n! Ja, miteinander reden ist auch bei Sprachbarrieren immer eine Bereicherung!