Wär’ jeder nur ein bisschen Pamela oder Claas, wär’ die Welt definitiv schöner. Und vor allem cooler.

Auch wenn sich die Frage stellt, ob man gerade in den hippen Metropolen-Vierteln Verständnis für die immer zahlreicheren Stylo-Assis haben muss, die ihren Müll so adrett wie unbekümmert, so stilvoll wie lässig über die Schulter auf die Straße oder ins nächste Gebüsch werfen?

Ja, muss man!

Denn im Gegensatz zum gemeinen Mitbürger sind Stylo-Assis enormem Social Stress ausgesetzt: Selfies, Instagram, Hairstyle, Ray-Ban-Zurechtrücken, mehr Selfies… Dann noch einen Mülleimer für Styropor-Becher, Fast-Food-Reste & Co. zu finden, das kann keinem Stylo-Assi zugemutet werden.

„Weil wir einfach keine Zeit dafür haben – verstehste! Also weg damit! Spontan, impulsgesteuert, gleich direkt auf die Straße. Sollen doch andere den Dreck wegräumen. Und im Stylo-Assi-Urlaub kippen wir die ganze Chose einfach ins Meer. Sauber. Können wir Stylo-Assis was dafür, dass die Natur 450 Jahre braucht bis eine PET-Flasche vollständig verrottet ist? Können wir nicht! Da ist die Natur doch selber schuld. Und sich mit uncoolem Umweltbewusstsein zu beschäftigen, währenddessen man vielleicht ein schickes Selfie aus der Community verpassen könnte, ist überhaupt nicht unser Ding“, so Stylo-Assi Nick Fukikowski (Name von der Redaktion geändert).

Nein, muss man nicht!

Ganz anders sieht man das bei lebalcony, wo man Stylo-Assis samt ihrem Müll gerne in die nächste Tonne treten würde. Bevorzugt mit Anlauf. Es ist schwer nachzuvollziehen was in den Birnen dieser Dumpfbacken abgeht. Diesen gestylten Post-Punks einer neuen „No-Future“-Denke. Diesen Ist-mir-doch-egal-Hackfressen der Generation Y wie StYropor-Becher.

lebalcony spricht sich klar für das Model „Singapur“ aus: Irgendwelchen Müll wegzuwerfen, egal ob Kippe, Präser, Kaugummi, Styropor-Becher kostet mindestens 500 Dollar. Fertig. Das wäre zumindest ein Anfang. Irgendwann wird das auch den Muttis und Papis jener hauptberuflichen Töchter und Söhne zu teuer. Es ist ja nicht nur eine Frage der Unästhetik, seinen Abfall einfach nach Belieben irgendwohin zu feuern. Es ist vor allem ein Umstand mangelndem Bewusstseins über löbliche Werte eines respektvollen Miteinanders. Auch unter den Vokabeln „Verantwortungsgefühl“, „Höflichkeit“, „Ethos“ bekannt.

Daher ein Riesen-Kompliment an meine super-coolen Nachbarn Pamela und Claas, die sich samstags aufmachten, den ganzen Mist mal wieder einzusammeln. Work-Life-Balance mal nicht im Sinne des Konsumierens, sondern im Dienste der guten Sache.

„Warum ich aufräume? Weil ich gerne in einer schönen und sauberen Umgebung leben möchte. Weil mir die Natur und unser Lebensraum am Herzen liegt. Sie ist unser aller Existenzgrundlage. Ohne sie können wir nicht leben. Nicht mal die Umweltverdrecker. Wobei mich die Verschmutzung der Meere alleine schon sehr traurig macht, doch leider auch die Situation direkt vor unserer Nase“, so Pamela.

Ob Pamelas und Claas’ Engagement was bringt? – bestimmt! Denn wir verantwortungsvollen Nachbarn, die wir unsere schönen Viertel nicht versauen lassen möchten, sollten uns alle verpflichtet fühlen, gegenüber jeglichen öffentlichen Dreckspatzen eigeninitiative Zeichen zu setzen. Vielleicht geht dadurch ja dem einen oder der anderen Stylo-Assi ein Licht auf.

Und: „Ja, sauber ist viel schöner“, bringt es Claas (5) gegenüber lebalcony auf den Punkt. lebalcony schließt sich Pamela und Claas 100% an und sagt:

You’re real cool in the hood!

Dieser Favela-Style von Germanys Next Top Trotteln jedoch, die ihren Müll mal eben easy auf die Straße werfen, kotzt einfach an. Mögen sich die Damen und Herren Stadtbild-Vermüller doch bitte gleich dazu legen und auf einen möglichst schnellen Verwitterungsprozess hoffen. Als Kompostmasse macht ihr bestimmt eine vorbildliche Figur. Und so hättet ihr wenigstens einmal im Leben einen positiven Beitrag zu selbigem geleistet. Ganz gleich ob in HH, B, K, F, S oder M.

Darüber hinaus fragt sich lebalcony, wie man derlei Assi-Gebahren entgegen wirken könnte? Schon im Voraus vielen Dank für jegliche Anregungen.

Sam Lazay, lebalcony