Ohne schon in der ersten Zeile missverstanden zu werden, um eins schon mal vorwegzunehmen: Ich hab’ nichts gegen schöne Frauen. Aber… 

cool müssen sie sein. Am besten mit Schnauzbart. Daher habe ich auch nichts gegen Belén. Obwohl ich Belén wegen ganz anderer Qualitäten als ihrem bezauberndem Antlitz liebe. Belén ist eine stolze Katalanin. Unabhängigkeitsbegehren inklusive.

Doch auch in der Genderforschung ist Belén ganz weit vorne. Belén sagt: Auch sie hat ein Recht auf ihren Schnauzbart. Und alle anderen ebenso.

Jawohl! – mit oder ohne Sonnenbrille, Hauptsache mit Lachfalten in den Augenwinkeln samt leckerer Tüte Chips.

Belén zeigt Milliarden von Frauen Möglichkeiten, per Schnauzbart neues Selbstbewusstsein darzustellen und der Welt zu präsentieren. Und damit nicht nur ihrer eigenen Persönlichkeit Ausdruck zu verleihen, sondern auch anderen ein Lächeln in deren meist schnäuzerlose Antlitze zu zaubern.

„25 Stunden Glück“, sagt Belén, „sei das mindeste was wir vom Tag erwarten sollten“.

Dem Schnauzbart eines anderen Menschen – und erst recht dem von Belén – ist nur schwer zu widerstehen. Wer von einem Schnauzbart angelächelt wird, lächelt innerlich automatisch mit und fühlt sich reflexartig besser. Neuronales Lächeln nennt das der Doktor der Empathie.

In der menschlichen Neuro-Chemie, der Freisetzung stimulierender Boten- und Trägerstoffe im Nervengewebe hängt viel davon ab, wie viel Zuspruch und Anerkennung der oder die Einzelne bekommt. Und wie sich das letztendlich auf den persönlichen Kick auswirkt, das eine oder das andere zu tun. Wie zum Beispiel als Frau einen Schnauzbart zu tragen. Ja Belén ist mein Kompetenzzentrum in Sachen „Neues Denken, Neues Fühlen, Neues Wirken“.

Es ist quasi unmöglich, sich gegen die Kraft eines Schnauzbartes zu wehren“, erklärte mir Belèn.

Unser großartiges Wahrnehmungszentrum, warum wir verstehen was andere fühlen, hängt in erster Linie damit zusammen, dass unser Gehirn dafür sorgt, Gefühle, die andere Menschen erleben, selber mitzuempfinden. Das Hirn aktiviert dann Regionen, die normalerweise für das eigene Nachempfinden solcher Emotionen zuständig sind. Wir fühlen, erleben, spüren mit anderen. Und somit beeinflussen die Launen anderer unser Empfinden. Unsere Launen wiederum suggerieren das Verhalten anderer Menschen.

Salvador Dalí zum Beispiel war ein höchst launischer Zeitgenosse, der es schaffte, Millionen unterbewusst in seinen Bann zu ziehen. Mit seinen auf Leinwand gebrachten Spähren des Unbewussten, die sonst nur in Traumwelten erscheinen: camembert-gleich-zerschmelzende Zeitmesser, elefantöse Spinnenbeine sind bis heute sekundäre Assoziationen zum Maler aus dem schönen Städtchen Figueres nur unexzentrische 150 Kilometer weit von Barcelona.

Doch, sind wir ganz ehrlich, primäre Assoziation zu Dalí: sein unverwechselbarer Schnäuzer. Ein Hingucker mit durchschlagender neuronaler Wirkkraft.

Wie stark wir einander tatsächlich emotional beeinflussen dokumentiere ich gerne auf Workshops und Lehrveranstaltungen mit zwei mutigen, kreativen Freiwilligen:

Einer der beiden möge eine olle, verrostete Auspuffanlage per eigener Mimik auszudrücken versuchen. Der oder die andere denkt an das schönste erotische Erlebnis ihres Lebens. Jetzt schauen sich beide in die Augen. Natürlich nicht, ohne sich vorher einen Dalí-Schnäuzer als Wirkkraftverstärker angelegt zu haben. Dann versuchen beide dem anderen qua Gesichtsausdruck ihre Gedanken zu übermitteln. Binnen weniger Sekunden mutieren mehr als 90 Prozent der finsteren Auspuff-Mienen zu einem glücklichen Lächeln. Immer wieder eine tolle Feststellung! Das Gute siegt über das Böse. Meist. Denn wir sind Teil eines Ganzen – und für einander wichtig. Dadurch nehmen wir am anderen teil.

Für ein harmonisches Miteinander und produktive Teamwork ist das eine elementare Erkenntnis. Denn wir beeinflussen uns einander ständig und überall. Das faktische „Ich hier!“, „Du dort!“ weicht hier ganz klar der Schnittmenge des „Wir da!“. Mit dem Erscheinen auf der Bildfläche übernimmt also jeder einen Teil der Verantwortung für das Wohlergehen anderer. Ob man will oder nicht. Nichts, was man tut, sagt, zeigt oder sonst wie kommuniziert ist unwichtig. Weder im Job, im Verkehr, im Bett oder auf der Bühne.

Man sollte niemals den Einfluss unterschätzen, den man auf andere ausübt. Jeder hat die unterbewusste Kraft, für andere Menschen von Belang zu sein. Allein durch persönliche Anwesenheit können negative Atmosphären in positive umgewandelt werden.

Denn du, ich, wir zusammen machen die Gesellschaft aus. Ebenso Firmen, Parteien, Mannschaften, Nachbarschaften. Oder einfach nur die Zweisamkeit mit einem anderen Menschen. Im Extremfall auf einer einsamen Insel. Wenn man da nicht gut drauf ist, wenn da nicht unterschwellige Good Vibes in der Luft liegen, wenn da nichts läuft, kann das schnell böse enden. Wer also etwas bewegen will, sollte bei sich selbst damit anfangen und nicht darauf warten, dass das schon andere machen werden.

Daher: einfach lächeln! – wenn die Oma ewig die Groschen in der Kassenschlange zusammenzählt, auch wenn das nächste Meeting immer näher tick-tick-tick-rückt. Einfach lächeln! – wenn der Verkehrsteilnehmer vor dir eine Parklücke nach der anderen verpasst, in die du mit deinem SUV im Blindflug eingeparkt hättest. Einfach lächeln! – wenn deine Hausverwaltung mal wieder pennt – nicht jedem ist ein so cooler Job vergönnt wie vielen von uns. Besser, sich selbst nicht so wichtig zu nehmen. Besser, weise, leise Milde walten lassen.

Öfter als man denkt kommt auf ein Lächeln ein Lächeln zurück. Diese Lächeln erzeugen entspannte Momente, Vertrauen und Offenheit, die vorteilhafte Dialoge erst möglich machen. Denn wo sich Öffnungen zeigen, da strömt Energie und mit ihr Freude, Kreativität, Ideen, Liebe und Unbekümmertheit. Wer sich in einer unverkrampften Atmosphäre aufgehoben fühlt, der traut sich auch, seine unsagbar depperten, nicht-Briefing-gemäßen Ideen in die kollektive Runde zu werfen. Und zusammen mit anderen unsagbar depperten Hirngespinsten könnte mit einer Prise Glück etwas wirklich Neues entstehen. Könnte. Etwas, was wir nicht nur in der Kommunikationsbranche nötiger denn je bräuchten. Um nicht endgültig im Meer der austauschbaren, immer wieder gleichen Happy-go-lucky-Bilder und ebensolcher Slogans zu ertrinken.

Warum ich das sage: Weil ich seit über 25 Jahren in der Kommunikation wirke. Weil ich mich sieben großartige Jahre davon nebenberuflich als Dozent an Deutschlands einst preisgekröntester Akademie für Kommunikations-Design widmen durfte. Weil ich tolle Freunde, Nachbarn und Kollegen habe. Unter anderem den hier:

Edel & scharf. So isser, der Friedrich Stampe.

Daneben veröffentliche ich auf diesem Blog immer wieder neue Erkenntnisse zu coolen Typen, Stories, Lächeln aus Winterhude und darüber hinaus.

In diesem Sinne: Einfach mal Schnauzbart tragen!

 

Sam Lazay

lebalcony.de – coole Typen, Stories, Momente aus Winterhude und darüber hinaus

 

Weitere positiv inspirierende Inputs zum Lebensmodell Belén:

Montag-Feierabend-Vorschlag!

Zum Fest der Liebé.