Hartmut Pfaff – ein Bild von einem Mann. Als Nachbarn begegnen wir uns immer wieder im schönen Stadtbild unserer Straße. Und jedes Mal, wenn wir uns sehen, kommt es mir vor, sein Gesicht irgendwie früher schon mal wahrgenommen zu haben. Dass Charakterköpfe mit besonderen Uniqueness Appeal gesegnet sind, können wohl nicht nur Werbe-Experten sondern bestimmt alle bestätigen, die sich schon mal mit der Wirkkraft anderer auf einen selber – oder umgekehrt – auseinandergesetzt sahen.
Gänzlich unstrittig, markante Erscheinungen haben einen konkurrenzlosen Vorteil: sie prägen sich ein. Ob es der Rezipient will oder nicht. Trotzdem konnte ich meinen Nachbarn keinem besonderen Umfeld zuordnen. Nach jahrelangem Grübeln, Brüten und Besinnen sprach ich ihn einfach mal an, fragte ihn geradeaus, woher ich ihn wohl kennen könnte. Vielleicht haben wir ja mal zusammen in der gleichen oder für die gleiche Company gewirkt? Reemtsma zum Beispiel?
Nicht umsonst musste ich bei Scholz & Friends, jener einst legendären Werbeagentur, jahrelang professionell rauchen – und dabei für den Kunden Reemtsma unermüdlich gesunde Kampagnen, frische Ideen, fröhliche Aktionen zum gesamten West-Glimmstängel-Programm entwickeln. Zur Wiedergutmachung früherer Zigaretten-Werbe-Missetaten darf ich heute Coachings für einen erfolgreichen Weg zum rauchfreien Glücklichsein anbieten. Denn, Rauchen ist toll – doch Nicht-Rauchen noch toller!
Aber zurück zum Nachbarn mit dem markanten Äußeren. Vom Bauchgefühl her lag ich schon mal richtig, ihn im Umfeld der Freuden des Tabakgenusses zu vermuten. Doch es sollte noch gehaltvoller kommen. Im Laufe unseres Schnacks entpuppte sich mein Nachbar als Mister Smoking Enjoyment himself.
Als Camel Filter-Werbe-Ikone. Legende des Abenteuertums. Marken-Botschafter meiner Jugend. Schließlich war ich jahrelang davon überzeugt, mit Camel die beste, coolste und leckerste Zigarette überhaupt zu rauchen.
Damals als Männer noch Männer waren. Damals als mein Nachbar noch meilenweit für Camel Filter ging. Hartmut Pfaff ist der, der als Foto-Modell millionenfach in Werbemedien aller Art die Message von Camel Filter schmackhaft machte.
Fotografiert vor dem Kilimandscharo. Dem höchsten Berg Afrikas. Als auf seinen 5895 Metern Höhe noch Schnee lag. Heute ist die weiße Spitze fast komplett flöten. Dem Klimawandel sei Dank. Daher merke: Klimawandel und Kilimandscharo – klingt ähnlich und verdeutlicht die Nöte unserer Zeit, die es schon vor Corona und dem Ukraine-Krieg gab.
Spontan habe ich Hartmut zu einem weiteren Feierabend-Gedankenaustausch bei mir auf dem Balkon eingeladen. Gefolgt von einer spannenden Kulturreise ein paar Jahrzehntchen weiter zurück. Neben Camel alle Marken, für die Hartmut als Model Pate stand, zu zeigen würde hier den Rahmen sprengen. Daher „nur“ eine kleine Auswahl an Motiven.
Eingebuddelt und’ne Buddel voll Anis. Schön einfach. Einfach schön.
Als Kavalier der alten Schule beantwortete Hartmut auf diese Anzeige weit über 500 Heiratsanträge. Hoch die Tassen! – auf die Kosaken!
So aktuell wie eh und je. Allerdings müsste es heute wohl Schornsteinfeger*innen heißen.
Political Incorrectness, Sexismus, Diskriminierung Schutzbefohlener, Ausbeutung Minderjähriger… Die Liste der Abmahnungs- Empörungen wär‘ heut‘ länger als der täglich Stau im Elbtunnel.
Ja, ich hab‘ schon coole Nachbarn. Und man muss auch nicht meilenweit gehen. Sondern hat sie gleich ums Eck:
Pamela & Claas. Zwei Supertypen räumen auf. Unser Winterhude.
Warum ein schönes Bein grade an Herbst-Dienstagen wichtig ist.
Mit besten Frühlings-Grüßen am Dienstag, dem 17. Mai 2022
Sam Lazay
– lebalcony.de – coole Typen und Stories aus Winterhude bis darüber hinaus
I ♥ to balcony you!
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Cooler Typ. Kann man nicht anders sagen.
Und damit schon zwei coole Typen in Winterhude…
Bettina, könnte mir gut vorstellen, dass es da auch Überschneidungen von euch beiden gegeben hat. Wie mir Hartmut mitteilte, wurde er oft von Charles Wilp und Christian von Alvensleben fotografiert. Das muss definitiv eine sehr, sehr coole Zeit gewesen sein.
Wie schräg. Meine Marke, als ich anfing zu rauchen: Camel. Neben der Werbung gefiel mir aber auch das Softpack und das gezeichnete Camel verdammt gut. Was ist denn aus der Kosacken-Heiratsbetrugs-Anzeige geworden? Grandios, alte Werbung ist schon extrem lustig und komplett schmerzfrei. Der Kinderpopo-Rasierer ist wirklich lustig. Schon verrückt, dann ist der Camelmann also tatsächlich vom Kilimandscharo bis nach Winterhude gelatscht. Das sind locker ein paar Tausend Meilen weit. Werbung sagt manchmal also doch die Wahrheit.
Bea, werte Wertschätzerin des legendären Camel-Softpacks, da stellen wir doch mal wieder fest, dass wir neben dem Mini als erstes Auto, Düdo als Startrampe, Springer & Jacoby als Sprungbrett, Grumpti als Veredlerin Papenhuder Freuden sogar die gleiche Zigarettenmarke geteilt haben. Wüssten geneigte Leser dieses Blogs, dass wir uns auch noch an gemeinsamen Entendedor de Mujeres, Solomillos, Chuletones und anderem Leckeren erfreuen, könnte man fast meinen, dass wir zusammen auch noch Spaß an Johnny Guitar Watson haben. Bereite grad bei „Funk beyond the call of duty“ das Dinner vor…
Schöner Artikel. Hartmut ist ein lieber Freund von uns … und witzig als ich das mit Reemtsma gelesen habe… mein Vater hat den Tabak für West usw. gekauft.
Liebe Grüße
Muchas gracias, Tina. Was mal wieder beweist: Rauchen ist der Anfang von allem. Und auch, wenn ich offiziell damit abgeschlossen hab, lass ich mich einmal im Jahr, wie erst vor ein paar Tagen, gern wieder dazu verleiten. Gruß aus dem Jugendkumpelkeller