Auch wenn die Liebste, die ich jetzt gerne küssen, schmusen, lukullisch, leidenschaftlich anderweitig verwöhnen würde, hunderte von Kilometern entfernt ist, scheint es eine höhere Omen-Instanz zu geben, die einem immer wieder per natürlicher Formgebung das großartige Gefühl der Liebe vor Augen führt. So geschehen grad eben in meiner schnuckligen Winterhuder Küche.
Als ich mir aus knackiger Spitzpaprika die Basis für einen emotionalen Ensalada del Amor schnibbelte. Ein kleiner, anregender Stimulus zum Weltfrieden, wie ich meine. Um so mehr, da ein feines Mahl allemal besser ist als kein Signal. Daher: frisch, wohlauf ans Werk!
Lasst euch überraschen, welch‘ Sinnlichkeiten beim Zubereiten von Köstlichkeiten ganz gleich zu welchen Tageszeiten als Kleinigkeiten in Erscheinung schreiten, um extra kribbeliges Küchen-Kino zu bereiten.
Ja, gesunde Vitamine schnippseln ist Liebe. In diesem Sinne: Freitag-Feierabend-Wochenend-Küsse an alle Freunde des guten Geschmacks. Ganz besonders: Inspirierend, nobel, érotisierend, schnittig.
Sam Lazay
lebalcony – coole Typen und Love-Stories aus Winterhude bis darüber hinaus
Ideen, Lifestyle, Sexyness, Empathie. Direkt vom Hersteller aus Winterhude.
Du kochst mir die Sterne vom Himmel und zauberst Liebe auf den Teller! Grazie, amore!!
Traurig, sehr traurig für uns, für alle Freunde des guten Geschmacks, der guten Qualität, der Tradition ist die Schließung von Fisch-Böttcher, der uns so viele Glücks- und Genussmomente beschert hat.
Man fragt sich, was ist da schief gelaufen, dass diese Ära nach über 110 (!) Jahren endet. Ich hoffe herzlich, dass diese Geschichte noch nicht zu Ende erzählt ist.
111 Jahre, Happiness. So lange verkauft ein Hamburger Traditions-Geschäft an der immer gleichen Winterhuder Adresse Premium-Qualität an Generationen glücklicher Kunden: Fisch-Böttcher. Das ist doch genau dieses romantische Fachgeschäfts-Ideal in direkter Nachbarschaft. Die heile Kiez-Kultur, die sich eigentlich jeder wünscht.
Ich musste ja quasi nur über den Mühlenkamp rüber. Schon war ich im Frische-Fisch-Paradies. In einer Oase von Güteklasse, Auswahl, Sauberkeit, Herzlichkeit. Immer freundlich, immer zuvorkommend, immer allwissend. Nur zu gut kann ich mich daran erinnern, oft gefragt zu haben, was ich denn nehmen soll? Dann hat einer der Böttcher-Profis hinter der Theke eben entschieden, ob‘s heut‘ bei mir Lachs, Forelle oder Gambas zum Dinner gibt.
Von den ganzen Sonder-Bestellungen wie Austern oder Hummer – oft bei mir auf dem Balkon – ganz zu schweigen. Obwohl mein klarer Alltags-Favorit eindeutig der wunderbar saure Hering mit Zwiebeln in Essig gewesen ist.
Ja. Und jetzt ist das alles aus. Aus und vorbei. Da fragt man sich wirklich, warum Deutschland hunderte von Millionen für österreichische Fehlkalkulationen des Elbtowers oder Fahrradwege in Peru ausgibt? Nicht zu vergessen: viele, viele andere, ähnlich hanebüchene Subventions-Projekte – auf Kosten des gemeinen Steuerzahlers…
Warum? Warum versucht die Politik nicht, den traditionellen deutschen Einzelhandel im Bedarfsfall unter die Arme zu greifen – und die Städte vor der Ex-und-hopp-Döner-Tattoo-Nagelstudio-Verwesung zu bewahren?
Nach den ganzen Scholz-, Cum-Ex-, Elbtower-, Kuhnsweg-Bunker-Tragödien finde ich mit vielen Freunden und Kollegen, es wär‘ an der Zeit, dass Hamburg mal wieder zeigt, wie’s besser geht.