Auf, auf, ins schöne Italien, heißt die Devise als wir im Stuttgarter Micro-Ferrari von Inés übers Tessin cruisen, um im Piemont ein paar lustvolle, lukullische Tage mit der Piemont-Kirsche zu genießen.

Unterwegs stellt sich da naturgemäß die Frage, ob wir uns besser durch den Gotthard-Tunnel oder über den Gotthard-Pass ans Ziel bringen lassen sollen. Designer, Landschafts-Ästheten, Freunde von Kurven, Formen und sinnlichen Rundungen, wie wir, entscheiden sich natürlich ohne weitere Diskussionen für den Pass. Wissentlich, unser Ziel so um einiges später zu erreichen. Aber egal.

Wir wollen ja schließlich nicht nur von A nach B gar lapidar. Sondern von Abenteuer nach Bewusstseinserweiterung qua Liebespaar.

Passt! – der Gotthardpass stellt sich da als eine großartige Wahl heraus: Kurven, Steigen, Hoch- und Runterschalten. Rally-Feeling inklusive.

Wunderbar: Inspiraciónes, Kulissen, Perspektiven, Hintergründe, Staunen.

Und wie wir so intuitiv ranfahren, um über den Weiten der Gebirgshöhen innezuhalten, sich zufällig mit französischen Enduro-Fahrern anzufreunden, da scheinen es auch die höheren Gewalten gut mit uns zu meinen:

Hey, Sam, lang nicht mehr gesehen!“ertönt es wie selbstverständlich aus den Tiefen des Gotthardgebirges. Jung, gesund, kernig steht er vor mir: Kommilitone, Kollege, Freund Richard.

Einst studierten wir in Düsseldorf zusammen Kommunikations-Design am Rhein. Dann nach dem Examen rein in die Hamburger Agentur-Szene. Reini Springer und Konstantin Jacoby als unsere Chefs bilden dort massive Urgesteine der deutschen Kommunikations-Landschaft. Maßgeblich prägen sie uns nachhaltig mit bewegenden Erkenntnissen, 3e-Erleuchtungen, 4K-Checks und jede Menge anderem erbaulichen Stimulus. Rein evolutionstechnisch wiesen uns also schon früh die besten Mentoren den Weg in eine erfüllte Vita.

Wen wundert‘s da, dass sich diverse Agenturen später wieder unsere Wege kreuzen sollten. Diesmal in München. Um sich wieder auf akademischen Boden den deutschen Werbe-Kommunikations-Nachwuchs zu widmen – und ihn mit eben jenen unvergänglichen Basis-Weisheiten zu beflügeln. So geschehen regelmäßig beim Junior Agency Award vom GWA. Wo es idealerweise gilt, mit seinen studentisch Anvertrauten, neue Routen abseits dunkler Kommunikations-Tunnels zu erkunden.

Ohne Kopf kann selbst der fitteste Body nicht laufen.

Was lernen wir daraus: Statt satt und matt auf’m Pott im täglich Trott, ist es stets besser, auf sein gesundes Gefühl zu hören, im Gewühl der Agentur-Galeeren einfach mal ranfahren, die Schönheiten des Lebens auf sich einwirken lassen und sich überraschen lassen, was so alles passieren kann. Das macht viel Spaß. Und geht – Gott sein Dank – am Gotthard, als auch jedem anderen Pass.

Gesunde Intuition vorausgesetzt.

 

Sam Lazay

 

lebalcony – coole Typen aus Winterhude bis übern Gotthard und weit darüber hinaus